Mülheim an der Ruhr. . Gerade erst wieder ist eine 84-jährige Mülheimerin Opfer eines Trickbetrügers geworden. Er hatte sich als Wasserwerker ausgegeben und behauptet, er müsse Leitungen kontrollieren. Später dann fehlten der alten Dame Schmuck und Bargeld. Nach dem jüngsten Unwetter haben die Fälle zugenommen.
Falsche Wasserwerker, falsche Polizisten und falsche Handwerker. Immer mehr Trickbetrüger sind auch in Mülheim unterwegs. Gerade nach dem Sturm standen die Menschen im Chaos und waren froh, wenn jemand kam und Hilfe anbot.
Trotz Warnungen fallen viele Menschen auf die vertrauenerweckenden Betrüger herein. Gerade ältere, alleinstehende Bürger sind Ziel der Gauner. Doch was sind Betrüger für Menschen und wie kann man sie erkennen? Marco Ueberbach, Sprecher der Polizei Mülheim sagt: „Es gibt Täter aus allen Regionen. Sie haben oft deutsche Herkunft, können aber auch aus Südosteuropa oder anderen Ländern kommen und handeln oft in organisierten Banden.“ Die Betrüger treten oft gepflegt auf und tragen Handwerkerkluft, um nicht als falsche Handwerker enttarnt zu werden.
Der aktuellste Fall stammt aus Speldorf
Der aktuellste Fall stammt aus Speldorf. Dort gab sich am Mittwoch ein Mann als Wasserwerker aus. Er schellte bei einer 84-Jährigen und wollte bei ihr die Wasserleitungen kontrollieren. Die Rentnerin blieb in der Nähe des Mannes. Später stellte sich heraus, dass Schmuck und Bargeld aus einem anderen Raum fehlten. Da sich der Mann aber nicht in diesen Räumen aufhielt, geht die Polizei davon aus, dass sich ein Komplize in der Wohnung befand, den die Seniorin nicht bemerkt hat. Der falsche Wasserwerker wird als 25- bis 30-Jähriger, 1,85 Meter großer, sportlicher Deutscher beschrieben. Wenn man misstrauisch ist, sollte man sich die Person genau anschauen. Eine Personenbeschreibung ist für die Polizei sehr wichtig. Bei einem Verdacht erfolgt zwar noch keine Festnahme, aber die Beschreibung ist oft hilfreich bei der Aufspürung der verdächtigen Person und der Überprüfung.
Richtiges Verhalten bei falschen Handwerkern
Seien Sie misstrauisch, wenn ein Handwerker vor der Tür steht, den Sie nicht bestellt haben.
Rufen Sie die Polizei, wenn Unbekannte auffällig durch die Nachbarschaft ziehen.
L assen Sie niemanden in die Wohnung, den Sie nicht kennen.
Fragen Sie nach einem Ausweis und rufen Sie den Arbeitgeber des vermeintlichen Handwerkers an.
Merken Sie sich das Aussehen für eine Personenbeschreibung.
Auch Medl und SWB haben Probleme mit Betrügern, die sich als Mitarbeiter ausgeben. Medl warnt, dass Mitarbeiter sich nie bei den Kunden melden. Sie hinterlassen einen Terminvorschlag im Briefkasten. Der Kunde muss darauf reagieren und den Medl-Mitarbeiter zur Terminabsprache anrufen. So ist gesichert, dass ein echter Mitarbeiter kommt. Peter Dehne, Leiter der Energieabrechnung bei Medl sagt: „Ein gesundes Misstrauen ist wichtig. Man kann den Ableser auch erstmal wegschicken und bei der Service-Hotline den Namen überprüfen lassen.“ Außerdem kann man den Zählerstand selbst ablesen. Der Mitarbeiter wartet derweil vor der verschlossenen Haustür. Auch per Mail, Fax oder telefonisch kann man seinen Zählerstand der Medl mitteilen. Falsche Handwerker, Dachdecker oder Wasserwerker haben so keine Chance mehr zu betrügen.