Mülheim. . In der Plastischen Chirurgie geht es bei weitem nicht nur um Schönheit, aber fast immer um Ästhetik und immer um den Erhalt von Form und Funktion. Gefragt ist sie nach schweren Unfällen, Tumoren und Infektionen. Ein Patientenforum dazu findet jetzt im Ev. Krankenhaus statt.

In der Plastischen Chirurgie geht es bei weitem nicht nur um Schönheit, aber fast immer um Ästhetik und immer um den Erhalt von Form und Funktion. Die Fortschritte seien unverkennbar, sagt Chefarzt Dr. Thomas Soimaru. Dank der Mikrochirurgie und der Supramikrochirurgie gelinge es zunehmend, auch in sehr komplizierten Fällen, Menschen zu helfen. Und mit der Züchtung von Haut und Gewebe werden in Zukunft die Chancen für Patienten weiter steigen, ist der Arzt zuversichtlich.

Soimaru informiert am Mittwoch, 18. Juni, um 18 Uhr im Konferenzsaal des Ev. Krankenhauses über chirurgische Eingriffe an Brust, Bauch und Gesicht. Er ist Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie sowie Handchirurgie. Unfälle, Tumore und Infektionen sowie Verbrennungen sind die häufigsten Ursachen, weshalb Patienten die Hilfe der Plastischen Chirurgie benötigen. Dabei gilt: Der Mensch ist sein bestes Ersatzteillager.

Wiederaufbau mit körpereigenem Gewebe

Bei Brustkrebs etwa ist meist eine Teilentfernung der erkrankten Brust notwendig. Der Wiederaufbau erfolge oft mit körpereigenem Gewebe vom Unterbauch. So werde ein bleibendes, natürliches Ergebnis erzielt, bei dem die Narben nur an versteckten Stellen auftauchten, so der Mediziner. Weit über 1000 plastische Eingriffe werden im Jahr in der Klinik des Ev. Krankenhauses gemacht, nur etwa jeder siebte Eingriff betrifft dabei die so genannte Schönheitschirurgie.

Die Ästhetische Chirurgie, so Soimaru, erlebe in den letzten Jahren einen deutlichen Zulauf. Vermehrt würden auch Männer sie nutzen. Doch der Chefarzt warnt auch: Es seien keine ungefährlichen Eingriffe. Zuweilen sei bei manchen Patienten eine regelrechte OP-Sucht festzustellen. „Es gibt Leute, die haben 30 und mehr Eingriffe hinter sich“. Fettgewebe wird abgesaugt, wenn es durch Ernährung oder Sport nicht weiter reduziert werden kann. Durch eine Bauchdeckenstraffung wird überschüssige Haut entfernt. Dieser Eingriff könne etwa nach Diäten notwendig sein, wenn die Haut nicht mehr elastisch genug sei.

Nach dem Vortrag steht der Chefarzt für Fragen bereit.