Mülheim. . Besser als erwartet lief es für den Zirkus Charles Knie in Mülheim, wo die Truppe drei Tage lang gastierte. Die Show lockte aber auch einige Tierschutz-Aktivisten an, die am Sonntag vor dem Platz demonstrierten.

Das dreitägige Gastspiel des Zirkus Charles Knie auf dem Saarner Kirmesplatz war aus Sicht des Unternehmens erfolgreich. „Super“, befand Sprecher Patrick Adolph nach Abbau der Zelte am späten Montagnachmittag. Über 5000 Zuschauer hätten die insgesamt fünf Vorstellungen gesehen, mehr Besucher als erwartet.

Doch nicht alle freuten sich über die hochklassige, reisende Show, zu der auch mehr als 100 Tiere unterschiedlichster Art gehören, darunter Elefanten, Seelöwen und eine gemischte Raubkatzengruppe. So demonstrierten am Sonntag vier Vertreter der Organisation Animals United e.V. vor dem Zirkuslager und präsentierten Plakate mit Slogans wie „Manege frei von Tierquälerei“.

Am Donnerstag Proteste in Bochum

Sie hätten sich die Tiere vor Ort angeschaut, sagt Nadine Nottelmann, die den Protest organisierte. Die Gehege seien zu klein, die Kunststücke teilweise gesundheitsschädlich, die Dressur „beinhart“. Die Mülheimer Zirkusbesucher hätten auf die Demo sehr unterschiedlich reagiert, viele gar nicht, einige mit Zustimmung, andere mit Ärger. Die Aktionsgruppe Rhein-Ruhr von Animals United will am Donnerstag auch am Festplatz in Bochum protestieren, wo die Truppe von Charles Knie momentan gastiert.

Am Freitagnachmittag, gleich nach dem Aufbau auf dem Saarner Areal, hatten Vertreter des Mülheimer Veterinäramtes den Zirkus kontrolliert, „ohne wesentliche tierschutzrelevante Beanstandungen“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Am Sonntag besuchten rund 50 Amtstierärzte aus ganz Deutschland den Zirkus Charles Knie, inklusive Führung: Sie nahmen an einer Fortbildung zum Tierschutz in Zoo und Zirkus teil. Eingeladen hatte u.a. der Duisburger Zoo, der mit dem Zirkus seit langem vor allem in der medizinischen Betreuung zusammenarbeitet.