Mülheim/Raadt. In Mülheim soll ein weiterer Rad- und Fußweg auf einer alten stillgelegten Bahntrasse der Linie 104 errichtet werden. Das Projekt entsteht zwischen Hauptfriedhof und Flughafen an der Zeppelinstraße. Das Land stellt Mittel bereit, die Stadt plant. Die Strecke des Radwegs soll 1,9 Kilometer lang sein.

Noch in diesem Jahr soll die Lücke geschlossen werden: Auf dem 1,9 Kilometer langen Stück zwischen Hauptfriedhof und Flughafen soll an der Zeppelinstraße ein Rad- und Fußgängerweg entstehen. Auf der ehemaligen Bahntrasse der stillgelegten Linie 104 baut Straßen NRW einen sogenannten Bürgerradweg, der spätestens 2015 fertig gestellt sein soll – ein genauer Baustart steht aber noch nicht fest. Die Finanzierung aus Landesmitteln hatte die Stadtverwaltung stellvertretend für die Mülheimer Bürger beim NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Verkehr und Stadtentwicklung beantragt.

Schon seit längerem ist der Gehweg an der Zeppelinstraße in schlechtem Zustand. Fußgänger können dort jedenfalls kaum noch gehen, ebenso schwierig wird es auf der Strecke für Radfahrer: Oft müssen sie einen Umweg über die Parsevalstraße nehmen, die parallel zur Zeppelinstraße verläuft. „Daher ist zwischen Hauptfriedhof und Flughafen schon lange ein Landesradweg geplant“, sagt Helmut Voß, Radwegeplaner der Stadtverwaltung. Bau und Finanzierung übernimmt nun Straßen NRW. „Für die Stadt entstehen also keine Kosten.“

Bau wird kostengünstiger

Bevor es losgehen kann, müsse die ehemalige Trasse jedoch entwidmet werden, sagt Frank Hoffmann von der Regionalniederlassung Ruhr bei Straßen NRW. Da bei den Bürgerradwegen die Planung von den Bürgern – oder in diesem Fall von der Stadtverwaltung – übernommen wird, werde der Bau kostengünstiger als bei einem ‘normalen’ Bau. In diesem Fall gebe es zudem bereits einen Unterbau auf der ehemaligen Straßenbahnstrecke – „das kommt uns ebenfalls zugute“, so Hoffmann. Auf diese Weise können Maßnahmen realisiert werden, die sonst lange in der Warteschleife gehangen hätten.

Geld sollte besser in die Oppspring-Kreuzung investiert werden

Helmut Voß und seine Kollegen gehen nun in die detaillierte Planung. Sicher sei, dass er von der Höhe Haltestelle Hauptfriedhof bis zur Ampelanlage an der Kreuzung Parsevalstraße gehen soll, um den Anschluss an die Lilienthalstraße zu gewährleisten.

Kritik an dem Radweg kommt aus der Interessengemeinschaft für Holthausen, Menden und Raadt (Ingho). Deren Vorsitzender Michael Dickhaus sieht an anderen Stellen im Stadtteil viel größeren Bedarf: „Das Geld sollte besser in die Oppspring-Kreuzung investiert werden“, findet er. „Dort gammeln Gehwege und Geländer vor sich hin, dort werden wild Werbeplakate gehängt, obwohl die Wege viel von Schulkindern und Fußgängern genutzt werden.“ Da viele Autofahrer von auswärts die Kreuzung passieren, sei diese eine Art kleine Visitenkarte der Stadt – und die gebe kein schönes Bild ab. „In einen Radweg zu investieren und die echten Probleme liegen zu lassen, finde ich nicht richtig“, sagt Dickhaus.