Mülheim-Holthausen. Das Wasserspiel auf dem Hauptfriedhof Mülheim führt bereits seit Jahren kein Wasser mehr und verkommt zusehends, bemängelt Walter Neuhoff. Laub von umstehenden Birken sammelt sich in dem Betonbecken, welches bereits deutliche Risse durchziehen. Bei der Stadt heißt es wie so oft: Es ist kein Geld da.

„Die Goldfische haben hier den Krieg überlebt, und heute sieht es so ungepflegt aus“, beklagt sich Walter Neuhoff und blickt betrübt auf das leere Becken des Wasserspiels auf dem Hauptfriedhof. Mindestens zwei Mal in der Woche kommt der 77-Jährige hier entlang, wenn er die Gräber seiner Frau und seiner Eltern besucht.

Und jedes Mal ärgert er sich über den Zustand des Beckens. Wasser führt es längst nicht mehr, stattdessen sammelt sich Laub von den umstehenden Birken im Betonbecken, das deutliche Risse durchziehen. Außen herum um das kreisrunde Bassin stehen verblühte Pflanzen, umkränzen vertrocknete Blätter die Umrandung. Walter Neuhoff macht eine Handbewegung und zeigt auf einige tapfere Pflänzchen: „Sehen Sie sich die Schneeglöckchen an, die quälen sich doch durch diesen Morast.“

„Dafür ist im Moment in der Stadtkasse kein Geld da“

Zugegeben, ein Ort zum Verweilen ist dieser Teil des Hauptfriedhofs, der rechts hinter dem Haupteingang liegt, zurzeit nicht. „Wenn Verwandte zu Besuch kommen und mit auf den Friedhof gehen, fragen die immer, wie Mülheim sowas machen kann“, berichtet der Rentner. Darauf weiß Jochen Schwatlo eine Antwort. Der stellvertretende Leiter des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen sagt: „Wir würden das Wasserspiel liebend gerne wieder in Betrieb nehmen, aber das wäre eine freiwillige Leistung und dafür ist im Moment in der Stadtkasse kein Geld da.“

Zumal die kreisrunde Anlage, die bereits rund acht Jahre außer Betrieb ist und kein Wasser mehr führt, zunächst saniert werden müsste. Zwar sei die Pumpe, die den Springbrunnen angetrieben hat, noch funktionstüchtig und warte eingelagert auf ihre Einsatz, aber das Becken des Bassins weist Risse auf, die behoben werden müssten. „Zudem ist die Unterhaltung eines solchen Wasserspiels aufwändig und kostenintensiv“, gibt Schwatlo zu Bedenken. Gleichwohl betont er: „Wir stehen Gewehr bei Fuß, um die Anlage wieder ans Laufen zu bringen, wenn sich ein Weg findet, das zu finanzieren.“

Erste Ideen seien da, verrät Schwatlo, seien aber bislang zu wenig konkret, um bereits darüber zu berichten. Am Pflegezustand des Areals allerdings werde sich spätestens im Frühjahr etwas tun – dann werde die Bepflanzung erneuert, stellt der stellvertretende Leiter des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen in in Aussicht und betont: „Die Laubreste, die im Moment noch dort liegen, sind dem Winterhalbjahr geschuldet.“