Mülheim. .
Der Protest von Regionalverband Ruhr und OB Dagmar Mühlenfeld gegen die überraschende Verkündung des Landes, für den Weiterbau des Radweges „Rheinische Bahn“ von Heißen bis zum Hauptbahnhof stünde in diesem Jahr kein Geld mehr zur Verfügung, hat offenbar Wirkung gezeigt. Nun soll doch Geld fließen.
Ungenutzte Fördermittel zurückgeflossen
Dies geht nach WAZ-Informationen aus einem Schreiben hervor, dass NRW-Umweltminister Johannes Remmel aktuell an den Regionalverband Ruhr als Bauherrn des Radweges versendet hat. In dem vierseitigen Schreiben kündigt der Minister an, dass die Förderung des Radweg-Abschnitts doch noch in diesem Jahr bewilligt werden könne, da aus anderen Projekten ungenutzte Fördermittel zurückgeflossen seien. Die zuständige Bezirksregierung Münster werde entsprechend Mittel aus dem „Ökologieprogramm Emscher-Lippe“ zusagen.
Für den Weiterbau des Fuß- und Radweges über den Hauptbahnhof hinaus kündigte Remmel an, mit dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr Kontakt aufzunehmen, „um auch für diese Abschnitte eine Strategie für eine mögliche Finanzierung in der nächsten Förderperiode zu entwickeln“. Besagte Periode läuft von 2014 bis 2020.
Baudezernent möchte sich nicht äußern
Derweil hat der Regionalverband, wie die WAZ erfuhr, offenbar Abstand davon genommen, die für den Radweg beanspruchte alte Bahnbrücke über der Ruhr samt Bahnbögen am Rathausmarkt selbst von der Deutschen Bahn zu erwerben. In diesem Fall müsste die Stadt die Brücke kaufen und eventuell gar für Millionen sanieren, womöglich mit Mitteln aus dem Fördertopf „Stadtumbau West“, in den Mülheim eigentlich für einen Strauß anderer Innenstadt-Projekte (etwa für die Umgestaltung des Rathausmarktes) greifen will.
Mülheims Baudezernent Peter Vermeulen mochte sich hierzu auf WAZ-Anfrage aktuell nicht äußern. Sein Referent Klaus Beisigel betonte, in dieser Frage sei in den Gesprächen und Verhandlungen mit der Bahn, dem RVR und Ministerien „alles offen“.