Mülheim-Saarn. . Nach erneut wenigen Anmeldungen wird sich die nächste Bildungsplanung Lösungen fürden Standort suchen. Ausschussvorsitzende: „Der Standort ist schon lange ein Sorgenkind“.

Mit 52 „echten“ Anmeldungen erreicht der Zuspruch für die Saarner Gesamtschule einen neuen Tiefpunkt. Und das, obwohl die Form der Gesamtschule auch in Mülheim zunehmend beliebt ist. Mit 569 neuen Schülern an allen drei Standorten ab Sommer 2014 wurde ein neuer Spitzenwert erzielt.

Über Gründe für das schlechte Abschneiden der Schule in Saarn kann spekuliert werden, aber das möchte Uwe Alex, Leiter des Schulamtes, nicht. Er nimmt zu Kenntnis, dass die Gesamtschule bei den Eltern im Stadtteil Saarn selbst wenig Zuspruch findet. Mit der Arbeit an der Schule hat das wohl kaum etwas zu tun. Uwe Alex: „Die Schule hat viele positive Seiten. Vermutlich müssen wir die noch deutlicher herausstreichen.“

Mehr Schüler durch Ausgleich

Immerhin: Durch das jetzt laufende Ausgleichsverfahren unter den drei Mülheimer Gesamtschulen werden sicher noch einige Kinder in Saarn angemeldet. Alex: „Ich bin optimistisch, dass wir hier wieder vier Klassen bilden können.“ Auch im letzten Jahr hatte der Standort Saarn zunächst nur 69 Anmeldungen, bekam dann noch 48 Kinder, die an anderen Schulen keinen Platz gefunden hatten. Eine Lösung auf Dauer wird dieses Ausgleichsverfahren aber kaum sein. „Es wird für uns Herausforderung und Auftrag sein, diese Schule nach der Wahl in unserer weiteren Bildungsentwicklungsplanung in den Blick zu nehmen.“ Der Standort selbst steht dabei nicht zur Debatte. Uwe Alex: „Wir brauchen jetzt und mittelfristig alle Schulräume in Mülheim.“

Der Politik ist das Problem bewusst. „Ein Sorgenkind seit langem“ nennt Meike Ostermann (FDP, Vorsitzende Bildungsausschuss) die Saarner Gesamtschule. Einen herausstechenden Grund für die sinkenden Anmeldezahlen sieht sie nicht. Der Sanierungsbedarf am Gebäude allein kann’s nicht sein, die Qualität der Lehre nicht, zu viel Konkurrenz im Umfeld auch nicht. „Auf der Ruhrseite gibt’s ja sonst nur das Gymnasium Broich.“

Politik befasst sich nach Kommunalwahl mit Standort

Nur so viel: Im interfraktionellen Arbeitskreis sei die Situation der Gesamtschule schon häufiger diskutiert worden, nur einen offiziellen Tagesordnungspunkt im Bildungsausschuss habe es dazu noch nicht gegeben. Nach der Kommunalwahl im Mai werde sich die Politik aber sicher mit dem Standort befassen müssen. Ostermann: „Dann müssen wir ja sowieso die Mülheimer Bildungsentwicklungsplanung fortschreiben.“