Mülheimer Mister Karneval trifft auf mölmsche Wiewer
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Mülheim. . Für sein ehrenamtliches Engagement im Dienste des Frohsinns wurde der Mülheimer Heiner Jansen mit dem Stadtwächterorden ausgezeichnet. Laudator Werner Oesterwind würdigte ihn als „Mister Karneval“. Und wieder einmal zeigte sich: Wenn der mölmsche Jeck in Fahrt kommt, dann kommt er gewaltig.
„Was Spaß macht, hält jung“, sagt Heiner Jansen. Deshalb denkt Mülheims Chefkarnevalist auch mit 75 noch nicht ans Aufhören. Dass die mölmschen Jecken wissen, was sie an ihm haben, wurde am Samstag beim Kommandeursball der Mülheimer Stadtwache deutlich. Denn da wurde er für sein ehrenamtliches Engagement im Dienste des Frohsinns mit dem Stadtwächterorden ausgezeichnet. Sein Ordensbruder und Laudator Werner Oesterwind würdigte Jansen als „mölmschen Mister Karneval“. Den Bau einer Wagenbauhalle, den Gewinn neuer Förderer für das närrische Brauchtum, die Aufnahme in den städtischen Kulturbetrieb und die Initiierung einer karnevalistischen Festmesse verbuchte Oesterwind nur als einige Pluspunkte der bisher 13-jährigen Amtszeit Jansens an der Spitze des Hauptausschusses Groß Mülheimer Karneval.
Jansen ließ nach seiner Auszeichnung keinen Zweifel daran, dass er den Karneval auch als soziale Netzwerkarbeit ansieht, weil die 13 Karnevalsgesellschaften mit Hilfe ihrer Sponsoren aus der Wirtschaft nicht nur Jugendarbeit betreiben, sondern mit ihren Veranstaltungen den Frohsinn auch in Altenheime, ins Fliednerdorf oder morgen mit einer Seniorensitzung auf die Bühne der Stadthalle bringen und so einen Beitrag zum sozialen Miteinander in der Stadt leisten.
170 Jecken fanden den Weg zum Kommandeursball
170 Jecken, die unkostümiert, aber dafür elegant gekleidet, am Samstagabend den Weg zum Kommandeursball fanden, leisteten sich tolle Stunden, in denen sie sich nicht nur von den mölmschen Tollitäten und der flotten Tanzgarde der Stadtwächter, sondern auch von Schlagersänger Dirk Elfgen und der Ruhrpottband Trallafitti in Schwung bringen ließen, ehe die Showgirls der Ruhrgarde mit ihren „Magic Moments“ einen glanzvollen Schlusspunkt des Abends setzten, der sich auch im Lido, am Broadway oder in Las Vegas hätte sehen lassen können. Doch nicht nur die Fans von Schlager, Tanz und Glamour kamen beim Kommandeursball auf ihre Kosten. Denn die beiden Stadtwächterinnen Nadine Hochscheid und Mareike Hütte waren als Mölmsche Wiewer mit ihrem Mülheim-Lied „Wo die Ruhr hinauf zum Auberg grüßt und Witthausbusch verträumt vorüberfließt. Wo am Wasserbahnhof die Blumenuhr, da ist meine Heimat, da ist Mülheim-Ruhr“ und der Revierhymne „Glück auf, der Steiger kommt“ eine lokalkolorierte und im besten Sinne witzige Klasse für sich.
Wieder einmal zeigte sich: Der mölmsche Jeck braucht etwas länger, um in Fahrt zu kommen. Dann aber kommt er gewaltig. Je länger der Abend dauerte, desto mehr Zugaben wurden gefordert und die Stühle bei Seite gerückt, um aufzustehen und mitzuklatschen, mitzusingen und mitzutanzen.
Sichtbaren Ausdruck fand die späte Stimmungsexplosion, als die Trallafitti-Ruhrpottpiraten forderten: „Wir wollen die Eisbären sehen“ und der Stadtwächter Frank Buchwald, den man auch als Chef des städtischen Immobilienservice kennt, eine Polonaise durch den Festsaal der Stadthalle einfädelte, der sich die meisten Jecken gerne anschlossen.
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