Mülheim. . Die denkmalgeschützte Saliersiedlung wurde umfassend modernisiert. Die Kanalbauarbeiten neigen sich dem Ende zu. Bei der Gestaltung der Außenanlagen hat die MWB die Bewohner mit ins Boot geholt
Wenn es Frühling wird, dürften die Bewohner der Saliersiedlung aufatmen: Die Kanalbauarbeiten sind schon jetzt nur noch eine Frage von Tagen und der Spielplatz dürfte dann auch schon wieder aufgestellt sein. Derzeit sind die Mitarbeiter der Stadtentwässerung (SEM) noch mit den letzten Metern der neuen Abwasserleitungen beschäftigt, was man auf dem Luftbild erkennen kann. Danach wird das Kopfsteinpflaster wieder eingesetzt.
Seit dem vergangenen Juli wurden in der Salierstraße neue Rohre verlegt, zeitgleich liefen die Modernisierungsarbeiten an den insgesamt 101 Häusern in der denkmalgeschützten Siedlung weiter.
131 Badzimmer modernisiert
Seit März 2012 wurden die Fassaden neu verputzt und hellgelb gestrichen, neue Fenster und Haustüren eingesetzt, neue Klingelanlagen und Außenbriefkästen montiert, alles immer in Absprache mit den Denkmalschutzbehörden. Original waren noch Briefkastenschlitze in den Haustüren, doch das hilft nicht gerade beim Energiesparen. In den Wohnungen wurden insgesamt 131 Badezimmer modernisiert. In einigen der Mehrfamilienhäuser werden derzeit noch die Treppenhäuser gestrichen.
Was jetzt noch fehlt, ist die Gestaltung der Außenanlagen. Dazu hat sich die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB), der die Siedlung seit Anfang der 1990er Jahre gehört, die Mieter mit ins Boot geholt: Eine Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig, um über die Gestaltung zu sprechen, berichtet MWB-Abteilungsleiter Marc Peters. „Wir wollen ja das Beste erreichen für die Menschen, die da wohnen.“ Bepflanzung, Parkraum, Fußwege, Spielfläche für die Kinder: Verschiedene Interessen müssen hier unter einen Hut gebracht werden. Und der Denkmalschutz will auch hier beachtet sein. Das Institut für Stadtbaukunst der TU Dortmund hat die Modernisierungsarbeiten wissenschaftlich begleitet.
„Wir liegen im Kostenrahmen.“
6,8 Mio € hat die MWB in die Hand genommen, um die in den 1920er Jahren entstandene Saliersiedlung zu modernisieren. „Wir liegen“, betont Peters, „im Kostenrahmen.“ Geplant vom damaligen Stadtbaurat Arthur Brocke, gibt es heute 220 Wohnungen in 101 Häusern, mit deren Vermietung die MWB keine Probleme hat: Die dorfähnliche Struktur mit den eigenen Gärten ist für viele attraktiv. Auf eins der kleinen Häuser, in denen man zwei Wohnungen anmieten muss, müssen Interessierte schon mal bis zu fünf Jahre warten.
Derzeit benötigen Mieter einen Wohnberechtigungsschein. Es gebe Überlegungen, durch eine Ablösung aus der öffentlichen Förderung zu kommen, um die Siedlung allen zugänglich machen zu können. „Heute müssen wir junge Familien wegschicken, die wir gern als Mieter hätten, weil wir glauben, dass sie gut dorthin passen würden“, so Peters.