Mülheim. . Für Aufgaben, für die es im antiken Rom ganze Heere brauchte, genügt heutzutage eine einzige Frau. Reporterin Steffi Terhörst vom Magazin “Kopfball“ schaffte es, mit einem Körpergewicht von nur 55 Kilogramm einen 5,7 Tonner anzuheben. Unmöglich? Nein, denn einfache Physik macht´s möglich.

Schon im alten Ägypten und im antiken Rom hat man es so gemacht: Flaschenzüge dienten als wichtige Hilfsmittel beim Bau großer Gebäude. Am Freitag machte sich das Team der Fernsehsendung „Kopfball“ diese traditionelle Technik zu Nutze. Reporterin Stefanie Terhörst hat mit Hilfe eines Flaschenzuges einen mehr als fünf Tonnen schweren LKW in die Höhe gehoben.

Die Dreharbeiten für das Experiment fanden in einer Industriehalle der Mülheimer Firma Europipe statt. Dort herrscht am Vormittag reger Betrieb. Techniker sind mit den letzten Aufbauarbeiten beschäftigt, Kameraleute und Fotografen wuseln herum. Alle Anwesenden sind mit einem Helm ausgestattet – Sicherheit geht vor. Steffi Terhörst bereitet sich auf ihren Kraftakt vor.

Physik macht´s möglich

Neben ihr steht das Objekt der Aufregung: Ein rund 5,7 Tonnen schwerer LKW. Die 55 Kilogramm leichte Reporterin wird das Fahrzeug gleich mit ihrer eigenen Körperkraft um zwanzig Zentimeter in die Luft heben. Möglich macht das ein Flaschenzug, der die Last des Transporters auf ein locker zu stemmendes Gewicht reduziert. Terhörst muss nur noch eine Schnur ziehen, um den LKW anzuheben. Grund dafür ist eine Gleichung aus der Physik. Arbeit ist gleich Kraft mal Weg. Übertragen auf das Experiment bedeutet das: Die Reporterin muss die drei Millimeter dünne Schnur, die durch den Flaschenzug verläuft, rund einen Kilometer abrollen – erst danach steht der LKW in der gewünschten Höhe.

Auf geht’s: Mit schnellen Schritten legt Terhörst los. Etwas zu schnell. Dirk Gion von der Produktionsfirma „Buckle Up Productions“ stoppt die Sache wieder. Die Schnur ist aus einer der Rollen gesprungen, Gion muss sie neu aufziehen. Das dauert ein paar Minuten, dann kann es weiter gehen. Jetzt klappt alles. Die Reporterin macht rasch Meter, legt die Schnur immer am Ende des Flaschenzuges auf den Boden, und holt sich die nächsten Meter von Produktionsleiter Gion ab. Der hält die Schnur zwischenzeitlich auf Spannung. Mit einer Zugwaage lässt Gion das Gewicht messen, das Terhörst tatsächlich zieht. Es sind zwischen 17 und 18 Kilogramm. Der Produktionsleiter freut sich, ungefähr diesen Wert hat man vorher errechnet.

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Reporterin erntet Applaus

Langsam quietschen die Reifen des Fahrzeuges, die Last geht spürbar von ihnen zurück. Erst stehen die Vorderreifen in der Luft, kurz darauf die Hinterreifen. Terhörst kommt langsam ins Schwitzen. Kurze Pause. Ihr schmerzen die Hände von der dünnen Spur, die in die Haut einschneidet. Handschuhe aus, Sicherheitsgurt um.

Die Schnur wird hinten eingehängt. So ist es leichter. Allzu viel Arbeit steht ihr ohnehin nicht mehr bevor. Denn wenige Minuten später ist es geschafft: Der LKW steht rund zwanzig Zentimeter in der Luft. Applaus für die starke Frau. Terhörst freut sich: „Es geschafft zu haben, fühlt sich super an. Es war aber auch anstrengend, ich bin nass geschwitzt.“ Die Reporterin hat ganz alleine einen LKW angehoben, in Rom und Ägypten hat man für Vergleichbares ganze Heere gebraucht.