Mülheim. .

Die Stadt will ihre Zusammenarbeit mit den Mülheimer Entsorgungsbetrieben (MEG) verlängern. Noch vor Weihnachten soll der Rat dem zustimmen, die Umweltpolitiker gaben bereits am Donnerstag ein positives Votum dazu ab. Um fünf Jahre würde sich der Vertrag mit den Entsorgern verlängern, und doch bleibt längst nicht alles beim Alten. Es dürfte vor allem teurer werden für den Bürger, bis zu sieben Prozent, heißt es.

Denn insgesamt, rechnet Umweltamtsleiter Jürgen Zentgraf vor, werden die jährlichen Kosten für Entsorgung, die auf die Bürger umgelegt werden, ab 2015 um 1,25 Mio. Euro steigen. Ändern wird sich insbesondere der Ort, an dem der Mülheimer Müll künftig entsorgt wird: Statt ins Müllheizkraftwerk Karnap geht es zur Anlage nach Krefeld. „Wir haben dort einen sehr guten Preis bekommen“, sagt Zentgraf. Ein Kampfpreis. Und doch wird es unterm Strich teurer sein als in Karnap, da das RWE den Entsorgungsvertrag zum Müll mit anderen Verträgen vermischt habe, wie es heißt. Dadurch sei es recht günstig für Mülheim geworden. Doch dieser Vertrag endet 2014, und RWE hat nichts mehr zu verschenken. 55.000 Tonnen Hausmüll will Mülheim in Zukunft nach Krefeld liefern. Auch der Weg ist weiter, was ebenfalls die Kosten erhöht.

Umweltsamtsleiter sieht Stadt bei Bio-Müll gut aufgestellt

Damit die Krefelder auch sicher sein können, dass die MEG ihnen Mülheimer Hausmüll und kein Gemisch mit Gewerbemüll etwa anliefert, sollen alle Mülltonnen mit einer elektronischen Erkennung ausgestattet werden, „damit wir dokumentieren können, dass es sich tatsächlich nur um Hausmüll handelt“, so Zentgraf. Das System sei Stand der Technik. In den Mülltonnen, die nicht älter als 15 Jahre seien, gebe es im Deckel in der Regel bereits eine Verkehrung dafür.

Wertstoffe, jenseits der klassischen Verpackungen, müssen demnächst auch getrennt gesammelt werden. Wie und in welcher Form, ist in Mülheim noch offen. Beim Bio-Müll sieht der Umweltamtsleiter indes die Stadt gut aufgestellt: „Wir erfüllen im Grunde mit den Biotonnen, mit der privaten Kompostierung und der möglichen Abgabe bei der MEG an der Pilgerstraße die derzeitigen Anforderungen.“ Gut möglich, dass dies bald nicht mehr reicht, wenn das Abfallwirtschaftsgesetz des Landes höhere Quoten verlangen sollte.

Optionen zur weiteren Mülltrennung und Sammlung soll der neue Vertrag mit der MEG beinhalten, dazu gehört möglicherweise auch wieder ein Holsystem für Altpapier. Der umweltpolitische Sprecher der CDU, Bernd Dickmann, warnt allerdings davor, alles noch mehr zu reglementieren. „Wir hatten schon mal eine Papiersammlung, die hat jeden Haushalt 35 Euro im Jahr gekostet.“ Mehr Papier als jetzt, wo die Bürger es zu Containern bringen, sei dabei auch nicht zusammengekommen.