Mülheim. Ein Senior wurde, nachdem er seine Rente abgehoben hatte, überfallen. Man kann sich vor solchen Überfällen schützen: die Tipps der Polizei.

„Die Rente ist weg.“ So endete gestern Nachmittag ein Beitrag bei Facebook über einen Vorfall, der sich Montag in Broich ereignet hat: Monatserster - ein Senior hebt bei der Sparkasse seine Rente ab. Nachdem er die Filiale verlassen hat, wird er von einer Frau in einen Türeingang gedrückt, während zwei Männer ihm das Geld rauben.

Leider muss man den Ablauf dieses Raubüberfalls klassisch nennen. Sie ereignen sich immer wieder. Genaue Zahlen sind allerdings schwierig zu benennen, weil diese Form der Kriminalität sich in verschiedenen Strafrechts-Sparten wiederfindet, die jeweils einzeln statistisch erfasst werden. Manchmal ist es nur ein Diebstahl - das wäre etwa der Fall gewesen, wenn ein Trickdieb dem Rentner nur die Geldbörse geklaut hätte.

Sobald aber Gewalt angewendet wird, wird das Delikt als Raub angesehen. Auch das Täterprofil kann sehr unterschiedlich sein. Es gebe sowohl organisierte Banden, die systematisch von Stadt zu Stadt ziehen, um dort ihre Diebstahl-Züge zu starten. „Es gibt aber auch den Drogenabhängigen, der auf diese Weise versucht, schnell an Geld zu kommen“, so Polizei-Sprecherin Tanja Horn.

Vorsichtsmaßnahmen

Eines ist aber klar – man kann Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um nicht zum Opfer eines solchen Verbrechens zu werden:

"Älteren Menschen raten wir, wenn sie höhere Geldbeträge abheben wollen, einen Vertrauten als Begleitung mitzunehmen“, so Polizei-Sprecherin Tanja Horn. Allerdings macht sie auch deutlich: Es sind nicht nur Senioren, die Opfer solcher Verbrechen werden. Auch jüngere Leute sollten vorsichtig sein, wenn sie hohe Summen von der Bank holen wollen.

Große Beiträge sollten nach Möglichkeit am Schalter und nicht an einem Automaten abgehoben werden. „Am Schalter hat man die Möglichkeit, in Ruhe sein Geld zu verstauen. Das sollte genutzt werden“, so Horn. Ein weiterer Ratschlag: „Nicht mit den Geldscheinen herumwedeln.“ Außerdem sollte als Devise gelten: Was man bargeldlos erledigen kann, sollte auch bargeldlos erledigt werden. Hohe Geldbeträge in bar sollten möglichst nicht herumgetragen werden.

Die Dunkelheit meiden

„Verbrecher fühlen sich im Dämmerlicht immer wohl“, weiß Horn. Nach Möglichkeit sollten die Geldgeschäfte tagsüber erledigt werden. Wenn auf der Straße viele Menschen unterwegs sind, die einem helfen könnten.

Wie soll man reagieren, wenn man tatsächlich überfallen wird? Um Hilfe rufen“, rät Horn. „Passanten müssen konkret angesprochen werden: ,Helfen Sie mir bitte.’“

Sollte man sich wehren? „Im Zweifel sollte man die Wertgegenstände herausgeben. Man sollte sich aber den Täter genau anschauen und sich hervorstechende Merkmale einprägen“, so Horn. „Ganz wichtig ist, dass der Fall zur Anzeige gebracht wird und das Opfer sich schnell bei der Polizei meldet. Dann reagieren wir sofort“, versichert Horn.