Mülheim-Heimaterde. .
Über Stock und Stein, Bach und Baumstumpf: Kinder der dritten Klassen der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) am Sunderplatz sind Experten für Schleichwege, optimale Kletterbäume und die allerbesten Geheimverstecke. Der „Masterplan Spielen und Bewegen“ gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Aktivitätsbedürfnisse an das Planungsbüro Stadt-Kinder weiterzugeben. Sagen, was gefällt und benennen, was nicht so schön ist, das sind die Aufgaben der neun Schüler, die alle Schlupflöcher in ihrem Stadtteil kennen.
Finja Marie Müller durfte in ihrer Position als Klassensprecherin der 3c mit auf den Streifzug durch Heimaterde. „Ich finde es sehr schön, mitgehen zu dürfen, weil ich hier sagen kann, was verbessert werden könnte“, sagt die Achtjährige. Sie ist gerne an der frischen Luft und deshalb daran interessiert, dass die öffentlichen Spielmöglichkeiten verbessert werden.
Kinder dürfen entscheiden
Dabei geht es den Kindern sowohl um die Vorzüge des Schulgeländes, um abgelegene Rückzugsorte im Grünen sowie nahe gelegene Spielplätze. „Die Kinder sind Experten im Spielen, deswegen dürfen sie entscheiden, worauf zu achten ist“, erklärt Verena Speer vom Planungsbüro. Sie notiert die Orte, an die die Gruppe geführt wird. Macht sich Notizen über die Vorzüge und Nachteile der Örtlichkeiten. Ihre Kollegin Dagmar Lehmann ist derweil mit dem Stadtplan beschäftigt. Die Route wird eingezeichnet, Spielstädten markiert. „Heimaterde hat eine sehr schöne Mischung aus natürlichen und künstlich angelegten Spielplätzen“, fasst Lehmann die Struktur des Stadtteils zusammen.
Laura Maltig ist zwar nicht Klassensprecherin der 3c, wurde aber von Finja ausgesucht, den Erkundungsgang mitzubestreiten. „Wir haben schon viele tolle Spielmöglichkeiten hier. Es gefällt mir, dass Erwachsene unseren Rat wollen“, freut sie sich. Klassensprecher Felix Liesegang der 3a sieht seine Berufung zum Wegführer durch Heimaterde etwas pragmatischer: „Ich wohne hier und kenne mich aus“, sagt er und fügt hinzu: „Außerdem freue ich mich, dass ich gerade nicht in der Schule sein muss.“
Während des Rundganges vom Schulhof am Schwanenreiterteich vorbei bis hin zum Spielplatz am Finkenkamp erzählt Lehramtsanwärterin Noomi Ganz ihre Beweggründe die Sunderplatzschule für das Projekt anzumelden: „Als Lehramtsanwärterin möchte ich die Kinder gut kennenlernen und sie in ihrem natürlichen Umfeld sehen. Zudem glaube ich, dass man immer etwas verbessern kann.“