Heimaterde..

Ihr Herz hängt an der Siedlung Heimaterde in Heißen, hier sind die meisten von ihnen geboren, hier wollen sie ihren Lebensabend verbringen: Den Mitgliedern der Siedlervereinigung Heimaterde würde im Traum nicht einfallen, woanders hinzuziehen. Jetzt hat die rührige Vereinigung unter Federführung ihres Vorsitzenden Egon Janz ein Hochglanz-Heft über Heimaterde herausgegeben.

Das Magazin informiert auf 45 Seiten äußerst informativ und anschaulich mit historischen und neuen Bildern über die Entstehung und Entwicklung ab 1916 bis zum heutigen Tag. „Die Siedlung Heimaterde - Ein Kleinod in Mülheim an der Ruhr“ heißt das Produkt.

Schon im Vorwort wird schnell klar, dass es sich bei den Heimaterdlern, vor allem bei der Siedlervereinigung, gewiss nicht um eigenbrötlerische „Vereinsmeier“ handelt, die lediglich in Nostalgie machen. Ganz im Gegenteil: Die engagierten Bewohner der schmucken Siedlung sind sehr an der modernen Entwicklung ihres „Dorfes“ interessiert. „Uns allen, ob alten oder neuen Heimaterdlern, ist heute eines gemein: Wir schätzen einerseits den dörflichen Charakter unseres Wohnumfeldes“, heißt es im Vorwort, „ genießen aber auch andererseits die Urbanität. Dies alles wollen wir erhalten und mithelfen, es fortzuentwickeln.“

Bei der Fortentwicklung des „Dorfes“ setzt sich der Siedlerbund, wie im Heft betont wird, dafür ein, dass dort, wo es geboten ist, dem Umweltschutz und den Bedürfnissen der in Heimaterde lebenden Menschen Vorrang gegenüber dem rein konservierenden Denkmalschutz gegeben wird. Da werden zum einen das Mietwohnungsangebot angeführt. Denn in den ursprünglich 55 Quadratmeter großen Wohnungen wollen heutzutage keine Familien mit Kindern einziehen.

Konflikt zwischen Umweltschutz und Denkmalschutz

Zum anderen brennt der Siedlervereinigung nach wie vor das Thema Sonnenkollektoren auf den Nägeln. Denn die Solarkollektoren auf den Dächern (oder eben auch nicht), darüber gibt’s schon länger Unstimmigkeiten, die die Siedler immer wieder aufs Neue mit der Unteren Denkmalbehörde haben. „Der Konflikt ist im Grunde der zwischen Umweltschutz und Denkmalschutz“, sagt Vorsitzender Egon Janz, „wir treten vehement dafür ein, dass die Solarkollektoren erlaubt werden.“

Wenig Verständnis haben Janz und Kassierer Wilfried Pickhardt zum Beispiel für die Bestimmung, dass Sonnenenergie nur von der Hofseite, von der öffentlichen Fläche nicht einsehbaren Seite, entgegengenommen werden darf. Es müsse sich da endlich etwas tun. „Energie ist nicht für ewige Zeiten da“, so Pickhardt, „da muss man sich um Alternativen kümmern. Und das machen wir, ohne den typischen Charakter der Siedlung zu gefährden.“