Mülheim.
Mehr als 40 Grad im Schatten, Moskitos und die Aussicht auf anstrengende körperliche Arbeit können Alexandra Brock nicht abschrecken: Die junge Medizinstudentin wird im Februar Wassertanks für Familien in Ghana bauen, denn sie hat sich fest vorgenommen: „Ich will den Menschen etwas geben, denen es nicht gut geht.“
Zwölftausend Liter umfasst ein solcher Tank, der das Regenwasser auffangen und über Filter reinigen soll. Es ist genug, um davon zehn Familien im afrikanischen Ghana ein Jahr lang mit Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen zu versorgen. „Der überwiegende Teil der Menschen in den Dörfern lebt mit ständigen Bauchschmerzen, weil das Wasser nicht den Hygiene-Standard hat wie bei uns“, hat Alexandra Brock erfahren. Und beschloss, nicht einfach etwas zu spenden, sondern selbst ganz konkret und vor Ort etwas gegen die Ursache zu unternehmen.
20 weitere Studenten vor Ort
Drei bis vier dieser Anlagen sollen im Februar in nur zehn Tagen entstehen. Die 20-jährige Mülheimerin ist bei diesem Entwicklungs-Projekt nicht allein unterwegs, sondern mit 20 weiteren Studenten, die sich der weltweiten Studenten-Gruppe „Global Brigades“ angeschlossen haben. Die „Brigaden“ wollen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, „wir bauen nicht nur Tanks, sondern zeigen den Menschen vor Ort, wie man sie baut, wie Filter gewechselt werden und bringen Kindern bei, wie man sich richtig wäscht.“
Die USA und Tunesien hat die junge Medizinstudentin bereits bereist, dennoch ist der Trip nach Ghana für sie schon etwas Besonderes: „Ich bin gespannt auf die Kultur. Die Menschen sollen gastfreundlich sein, es soll viel getanzt werden, das sollte man dann auch mitmachen.“ Etwas davon hat Brock von einer Kollegin älteren Semesters schon erfahren, der Rest ist eine spannende Lebenserfahrung. Dass das Projekt genau richtig für sie ist, davon ist die 20-Jährige überzeugt: „Es klingt vielleicht zu einfach, aber ich will etwas schaffen, ein Stück die Welt verändern. Das war schon auf der Luisenschule so.“
Viele Kosten werden aus eigener Tasche bezahlt
Dafür nehmen sie und ihre Brigaden-Kollegen einige Anstrengungen und auch Ausgaben in Kauf: Den Flug müssen sie selbst finanzieren, ebenso wie Materialkosten für die Tanks und die Dolmetscher. Die vielen Impfungen kommen hinzu, Sorge um ihre Sicherheit habe aber dagegen eigentlich nur ihre Mutter, gibt sie lächelnd zu. „Aber sie unterstützt mich dennoch.“
Zehn Tage lang dauert das Projekt – und was kommt danach? „Dann gibt es weitere Brigade-Aktionen“, ist die Medizin-Studentin sicher, „auf mich persönlich wartet aber erst einmal das Physikum.“
Zu den Projekten der Global Brigades gibt es im Internet unter: www.globalbrigades-muenster.de oder auf Facebook: www.facebook.com/GlobalBrigadesUniMuenster .