Ein sonniger Samstagnachmittag neben dem Kunstmuseum: „Afrika-Europa, daraus machen wir den neuen Begriff Afropa. Das Zusammenschmelzen der Kontinente wollen wir mit unserem Kulturfest zeigen, alle Talente sollen dabei unterstützt werden!“, erklärt Maribel Johnson, die rechte Hand von Stella Weber, der Gründerin des Vereins „Love from Afrika“.
Fidelbär, Breakdance und Trommeln
Da präsentieren zehn- bis 16-jährige Jugendliche der Tanzschule „8 Counts“ aus Geldern stolz ihren akrobatischen Breakdance. Darauf folgt eine Gruppe des Kindergartens Fidelbär mit Tanz und afrikanischer Trommelei. Auch die Begrüßung von Bürgermeisterin Renate aus der Beek übernehmen die kleinen Stöpsel auf der Bühne mit sichtlichem Vergnügen. „Das ist doch wohl richtig Multkulti“, freut sich Sis Blessing Ejea aus Ghana, die sympathisch das bunt gemischte Kulturprogramm für die ganze Familie moderiert – wie auch schon bei der Premiere im vergangenen Jahr. Afrikanische Tänze werden aufgeführt, Nachwuchs-Rapper performen ihre Songs, eine Akrobatik-Gruppe tritt auf, der Love from Africa Gospel Chor singt und die Zumba-Gruppe zeigt, wie fit sie ist. Nicht immer stimmt die Reihenfolge, aber wenn sich ein Programmpunkt verzögert, füllt sofort ein anderer Künstler die Lücke, afrikanisch perfekt eben. Auch Hartmut Kremer, Leiter des Mülheimer Agenda Büros, ist mit seiner Gitarre gekommen und singt mit Stella Weber sein neues Anti-Rassismus-Lied „Herzlich Willkommen“, dass er aus Anlass einer Pro-NRW-Demonstration geschrieben hat. „Es handelt von Leuten, die sich als Deutsche fühlen und ihre Wurzeln doch in aller Welt haben“, sagt der Musiker, der ehemals auch als Kabarettist unterwegs war, aber „nicht mehr alles weglachen“ will.
An diesem Samstagnachmittag gibt es jedoch viel zu lachen und „es läuft alles sehr gut!“ sagt Stella, denn die zahlreichen Besucher unterschiedlicher Nationen, und vor allem die vielen spielenden Kinder, sind bestens gelaunt. Sie probieren die köstlichen ghanaischen Gerichte von Frank Surpung oder Beatrice Ussher: Jaloff-Reis, Bohnengemüse, Hühnchen, Fisch, Fleischpastetchen oder gebratene Kochbananen.
Kenianisches Gesundheitsprojekt
Holger Weber, aktiver Mitstreiter des Vereins, wirbt um Spenden für das Kenianische Gesundheitsprojekt „Likoni“ und natürlich für den Verein Love from Africa, der das Fest, abgesehen von der Unterstützung des Kulturbetriebs, in Eigenleistung auf die Beine gestellt hat. „Wir lassen uns nicht unterkriegen, machen mit unserer Familienunterstützung und den Projekten in Mülheim, wie zum Beispiel mit dem Gymnasium Heißen, auch in Zukunft weiter“, sagt Stella Weber.