Musizieren wie am Lagerfeuer“ – so lautete das Motto am Freitagabend in der Bibliothek im Medienhaus. 15 Musiker erprobten ein neues Konzept: Musik braucht nicht viel Aufwand, um emotionale Wirkung zu erzielen. Und sie sollten Recht behalten. Im voll besetzten Saal sangen und klatschten die Besucher zu Liedern wie „Hohe Tannen“, „Wir lagen vor Madagaskar“ oder „Drunken Sailor“ begeistert mit.

An alte Zeiten erinnert

Das Publikum wie auch die Musiker selber fühlten sich an alte Zeiten erinnert, als am Lagerfeuer die Gitarre rausgeholt und drauf los gesungen wurde. Für diejenigen, die die Mundorgel nicht in- und auswendig kennen, wurden die Texte an eine Leinwand projiziert. Doch nicht nur Freunde der Volks- oder Seemannslieder kamen auf ihre Kosten, auch deutsche Schlager oder Pop- und Rockmusik waren im Repertoire der Musiker.

Volkslieder, Schlager , Popsongs

Die Idee, solch ein Konzept zu versuchen, kam Peter Breuer und Klaus Schlichte vom ehemaligen Musikerstammtisch. „ Wir haben uns an alte Zeiten erinnert, als am Lagerfeuer die Klampfe herum ging und alle gesungen haben“, erinnert sich Peter Breuer. „Da stimmte auch nicht jeder Ton, aber es hat so viel Spaß gemacht!“

Und der stand auch jetzt im Medienhaus im Vordergrund. Doch dass direkt der Auftakt solch eine positive Resonanz bei den Mülheimern hervorruft, damit hätten selbst die Veranstalter nicht gerechnet. Einer Fortsetzung der Reihe steht daher eigentlich nichts mehr im Wege.

Instrumente einfach mitbringen

„Ich hoffe, dass das Rudelkaraoke weiter geht“, sagt Besucherin Babette. Die 58-jährige Mülheimerin glaubt, dass mit diesem Konzept eine Lücke gefüllt wird: „Die Menschen möchten singen, trauen sich aber oft nicht. Aber Singen macht Spaß und glücklich!“

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Freude an der Musik vermitteln, das ist auch das Ziel der Verantwortlichen. Jeder, der möchte, kann mit seinem Musikinstrument dazu stoßen und sich spontan beteiligen – man möchte sich so gut es geht auf das Publikum einstellen. Deshalb liegen auch überall auf den Tischen Listen aus, auf denen Wunschtitel und Anregungen eingetragen werden können.

Auch Claudia vom Felde, die Leiterin der Stadtbibliothek ist überzeugt, den Nerv der Besucher irgendwie getroffen zu haben. „Wir sind völlig baff, wie gut der Auftakt angenommen worden ist“, schwärmt sie. „Wir hoffen, dass es so bleibt und wir die neue Veranstaltungsreihe nun monatlich fortführen können.“