Mülheim.

Zunächst versuchsweise, vorsichtig, startet am 27. September ein neues Livemusik-Format im Medienhaus. Seine Väter lassen es unter dem Titel „Am Lagerfeuer“ laufen und möchten auf diese Weise, wie sie erklären, gleich mehrere Lücken mit frischem Leben füllen: den Wegzug von Anja Lerchs beliebtem Singabend in die geräumigere VHS und das Einschlafen des Mülheimer Musikerstammtischs.

Auf dessen ehemaligen Leiter Klaus Schlichte, Mitglied der Coverband Amazing Years, geht auch die Idee zur geplanten Veranstaltung zurück. Wie der 63-Jährige berichtet, kam ihm die Inspiration bei einem Besuch im Baumarkt, wo ein Holzstapel, durch den sich ein Lichtschlauch schlängelte, seine Blicke fesselte. Eine künstliche Feuerstelle dieser Art soll am übernächsten Freitag auch in der Bibliothek im Medienhaus eingerichtet werden und den Mittelpunkt bilden, um den sich die Musiker scharen und das Publikum.

Stammtisch war zu trocken

Klaus Schlichte gewann den Gitarristen Peter Breuer (66) als Mitorganisator des Abends. Und dank verfügbarer Mailverteiler und persönlicher Kontakte konnten sie nach eigenen Angaben fast 20 Leute aus sieben verschiedenen lokalen Bands zum Mitmachen motivieren, die in mehreren Blöcken ein gemeinsames, möglichst stimmungsvolles Programm interpretieren wollen. Schlichte hofft, dass sich auf diesem Wege „Freundschaft unter Musikern anregen“ lässt. „Der Stammtisch“, weiß er im Nachhinein, „war zu trocken.“

Noch etwas anderes spielt bei der neuen Reihe eine Rolle (und schlägt den Bogen zu Anjas Singabend): Das Publikum darf mitmachen, vokal oder instrumental, die Texte und Akkorde aller Songs werden auf eine Leinwand projiziert, einige Instrumenten und Verstärker stehen zur Verfügung.

„Am Lagerfeuer“ könnte in Serie gehen

Um das gemeinsame Musizieren zu erleichtern, bietet das Programm des ersten Lagerfeuer-Abends bewährtes Liedgut aus der „Mundorgel“ oder Shantys von der Waterkant ebenso wie Beatles-Hits, aber auch Titel von Oasis oder Amy Winehouse. „Die mitwirkenden Musiker kommen aus zwei Generationen“, betont Peter Breuer. Wen die Veranstaltung anzieht, muss man abwarten. Eintritt kostet es „Am Lagerfeuer“ nicht, der Hut geht am Ende herum.

Die Premiere am 27. September um 19 Uhr wird als Test betrachtet, bei dem auch Musikwünsche des Publikums abgefragt werden sollen. Und danach? „Soll das Format vielleicht in Serie gehen“, sagt Klaus Schlichte.