Bochum/Dortmund. Seit Wochen immer wieder Stau rund um die A40. Am Freitag beginnt der letzte Bauabschnitt - und wieder wird die Autobahn zwischen Bochum-Werne und Dortmund-Lütgendortmund gesperrt. “Die Arbeiten müssen gemacht werden“, sagt der leitende Ingenieur Karsten Uhrig - und hofft auf mehr Akzeptanz.

Karsten Uhrig ist quasi der Vater von "OPA". Und "OPA" macht die Autofahrer zurzeit richtig wütend: Seit Mitte September wird der lärmmindernde, offenporige Asphalt - genannt "OPA" - auf die A40 zwischen Bochum-Werne und Dortmund-Lüttgendortmund aufgetragen.

Die Folge: Regelmäßige Vollsperrungen des Autobahnabschnitts - und regelmäßige Fluten böser E-Mails, die in Karsten Uhrigs Posteingang landen. "Da lassen viele Pendler, die im Stau stehen mussten, ihren Frust ab" sagt Ingenieur Uhrig, der die Arbeiten an der Autobahn leitet.

"Habt ihr noch alle Flaschen dicht?"

Einige seien "durchaus witzig und interessant", andere "sachlich", viele "voller Häme". Und einige Mails seien schon sehr beleidigend, da müsse man versuchen, den sachlichen Kern zu erfassen. "Habt ihr noch alle Flaschen dicht", habe einer geschrieben, als die Bauarbeiten einmal schon donnerstags starteten - im Berufsverkehr.

Doch die Bauarbeiter mussten in diesem Fall schon vor dem Wochenende beginnen, sonst wäre der Zeitplan aus dem Ruder geraten, so Uhrig. "Wir mussten erst einen schadhaften Untergrund komplett abtragen, dann erst konnten wir in mehreren Schichten die neue Oberfläche auftragen."

Flüsterasphalt ist aufwändiger

Das Problem sei vielleicht, dass viele nicht wüssten, wie aufwändig die Bauarbeiten seien. "Flüsterasphalt erfordert viel mehr Arbeitsschritte als normaler", erklärt er. So nehme die neue Oberfläche Wasser auf, das erst in einer tieferen Versiegelungsschicht abfließe. Das bedeutet: "Wir mussten die alten Wasserabläufe tiefer legen, was allein schon Zeit gekostet hat."

Klar sei: "Wir wollen die Autofahrer nicht grundlos ärgern, das ist ja Quatsch." Er wünsche sich ein wenig mehr Akzeptanz, denn "wir machen unsere Arbeit gut", so Uhrig.

Arbeiten, die gemacht werden müssen

Für den Unmut der Stau-Gefrusteten habe er zwar durchaus Verständnis. "Klar ist das lästig. Wir kennen das selbst, wir fliegen ja nicht von A nach B, sondern sind auch Autofahrer." Aber: "Was man einfach verstehen muss, ist, dass das Arbeiten sind, die gemacht werden müssen, damit eine stabile Straße entsteht. Und dass wir sachkundige Profis sind, und keine Ahnungslosen."

Die Bauarbeiter machten ihre Sache gut, gingen angesichts des engen Zeitplans "auf dem Zahnfleisch". Man könne die Arbeiten aber nicht über das Jahr verteilen, der Asphalt müsse "in einem Rutsch" drauf. "Im Herbst geht das nicht, bei Regen hält OPA nicht", sagt der Ingenieur.

Unbedingt die Umleitungen nutzen

Am nächsten Wochenende wird das Teilstück der A40 noch einmal in Richtung Dortmund gesperrt, dann beginnt der letzte Bauabschnitt. "Wenn sich alle an die Umleitungsempfehlungen halten, wird der Stau auch nicht ausarten", sagt Uhrig.

Fahrer, die aus Richtung Essen nach Dortmund wollen, sollten über die A43 Richtung Wuppertal, die A44 Richtung Witten und schließlich über die A45 Richtung Dortmund fahren. Wer Richtung Hannover beziehungsweise Oberhausen muss, fährt über die A43 Richtung Münster und über die A42 sowie die A45 schließlich auf die A2.