Mülheim. .
Eine farbenfrohe Skulptur steht am Friedrich-Wennmann-Haus. Große und Kleine stehen drumherum, bewundern die Farben und Formen. Das generationsübergreifende Kunstprojekt in den Garten des Jugendzentrums zu bekommen, erwies sich allerdings als schwierige Geburt.
„Ursprünglich war ein Sinnesgarten geplant“, berichtet Hausleiterin Birgit Lieske. 40.000 Euro hätte dieser gekostet, doch die Sponsorensuche scheiterte. „Dann haben wir einen Tipp von einem Vater bekommen“, erklärt Lieske. Sie stellte einen Antrag an die „ProCent“- Stiftung von Daimler. Aber nicht für den kompletten Sinnesgarten, sondern nur für einen Teil davon: die „Paradiesharfe“. Die Stiftung sagte ihre Unterstützung zu für das 9000 Euro teure Teilprojekt zu. „Ich habe nicht mehr mit einer Realisierung gerechnet“, gibt die Leiterin des Wennmann-Hauses zu. Sie ist sicher: „Die anderen Projektteile werden wir nicht mehr realisieren.“ Sie will lieber ihre Zeit mit den Kindern, als mit dem Ausfüllen von Anträgen verbringen.
Mit der Zusage der Stiftung schlug die Stunde des Künstlerpaares Corinna Kuhn und Detlef Kelbassa, von denen der Initialgedanke der Harfe stammt. „Unsere Kunst geht immer eine Symbiose mit der Natur ein“, sagt Corinna Kuhn. Sie freut sich besonders über die bunte Mischung der insgesamt 41 Teilnehmer. Von sechs bis 65 Jahren war alles dabei. Die Teilnehmer haben erst ihre Ideen skizziert, dann in Keramik gebrannt. Das Endprodukt gefällt der Künstlerin sehr gut, auch wenn es „wegen des großen Gewichts etwas unbeweglicher als geplant geworden ist“.
Larissa schmückte die Harfe mit einer Eule
Jeder Teilnehmer durfte den zehnsaitigen Harfenbogen mit mindestens einem seiner Werke schmücken. Die zehnjährige Larissa Brüns hat sich für eine Eule entschieden und ist sehr zufrieden: „Eulen sind meine Lieblingstiere.“
Etwas weniger künstlerisch betrachtet der Harfen-Schmied Hans Dieter Kluck das Projekt: „Das Biegen war eine Herausforderung, denn der V2A-Stahl ist besonders hart.“ Der Vorteil des Werkstoffes liegt auf der Hand, denn dieser Edelstahl ist extrem wetterresistent und setzt keinen Rost an.
Kluck machte es auch möglich, dass die Harfensaiten einzeln abnehmbar sind. Die Elemente sind leicht austauschbar. Und da einige Muttis nicht mehr aufgehört haben, Keramikskulpturen zu kreieren, sind noch zwei volle Kisten übrig geblieben, deren Inhalt auf seine Aufhängung wartet.