Mülheim. . Die Übernachtungszahlen stagnieren oder sinken. Die Halbjahresbilanz im Vergleich zum Vorjahr, die das Landesamt für Statistik kürzlich für alle Städte veröffentlicht hat, fasst den Trend nun in konkrete Zahlen.
Die Übernachtungszahlen stagnieren oder sinken. Die Halbjahresbilanz im Vergleich zum Vorjahr, die das Landesamt für Statistik kürzlich für alle Städte veröffentlicht hat, fasst den Trend nun in konkrete Zahlen.
Demnach sank die Besucherzahl in ganz NRW im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 um 0,8% und die Zahl der Übernachtungen um 1,6%. Ein Trend, der sich auch im gesamten Ruhrgebiet feststellen lässt, nur in der Eifel sowie in Siegerland-Wittgenstein stiegen die Übernachtungszahlen.
Weniger Gäste als im Vorjahr
In Mülheim wurden zwischen Januar und Juni ‘13 insgesamt 39 074 Gäste gezählt, 1939 weniger als im gleichen Zeitraum 2012, was ein Minus von 4,7% ausmacht. Schaut man sich die Zahl der Gäste an, die auch über Nacht in der Stadt geblieben sind, fällt der Unterschied noch größer aus: 70.314 Gäste schliefen in Mülheimer Unterkünften, 13% weniger als im Vorjahreszeitraum (80.840). Auch in den Nachbarstädten waren die Übernachtungszahlen rückläufig. Essen hatte ein Minus von 5,5; Oberhausen von 2,1%.
März als Superkongressmonat fehlte
Der Geschäftsführer der Ruhr Touristik GmbH, Axel Biermann, macht im Wesentlichen konjunkturelle Gründe und „den damit verbundenen Rückgang im Geschäftsreiseverkehr“ für den Rückgang verantwortlich. Ein Grund, den die Mülheimer Cheftouristikerin Inge Kammerichs konkretisiert. „Für den Geschäftstourismus war das erste Halbjahr superschwierig.“ Sie erinnert daran, dass Ostern und ein Teil der Ferien schon im März lag.
„In diesem Jahr fehlte uns der März als Superkongressmonat“, so die Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST). Auch der Mai, ein weiterer Kernmonat für Geschäftsreisende, war durch die Feiertage, die diesmal wie Pfingsten alle im Mai lagen, ein „kaputter Monat“ für Kongresse, bei denen Geschäftsreisende Zimmer buchen. Auch bei der Auslastung der Stadthalle hat die MST das gemerkt.
Mehr Freizeitgäste gewünscht
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Doch dann gibt es ja noch die Freizeitgäste, von denen sich Inge Kammerichs von Freitag bis Sonntag mehr wünscht: „Wir haben eine Lücke am Wochenende. Ohne den Ruhrtalradweg hätten wir noch niedrigere Zahlen“, ist sie überzeugt. Mülheim und Umgebung haben viel zu bieten, es wäre eine schöne Vorstellung, wenn Kongressbesucher dazu animiert würden, das Wochenende dranzuhängen und die Familien nachkommen zu lassen.
Bekanntlich wünschen sich die Marketingleute für das Kongressgeschäft ein Vier-Sterne-Hotel mit wenigstens 100 Betten. Dem Argument von Kritikern, dass bei sinkenden Übernachtungszahlen ein weiteres Hotel wenig Sinn mache, hält Kammerichs entgegen, dass Veranstalter „nicht von Montag bis Freitag 30 bis 50 Zimmer in einem Haus in Mülheim en bloc“ buchen könnten.
Mit Verweis auf Nachbarstädte ergänzt sie: „Es gibt keinen Grund, in Mülheim zu bleiben, wenn im Umfeld das Angebot groß ist.“