Mülheim..
Wer reist, bringt Geld mit: Im Schnitt gibt jeder Hotelgast, inklusive der Geschäftsreisenden, am Tag in Mülheim 176 Euro aus, jeder Tagestourist etwa 40 Euro. OB Dagmar Mühlenfeld betont daher die wirtschaftliche Bedeutung, die der Städtetourismus inzwischen gewonnen habe, und plädiert dafür, dieses Segment weiter zu pflegen und zu stärken.
Tourismus sichert 3400 Arbeitsplätze
Für Mülheim, sagt die OB mit Verweis auf eine Studie des Instituts für Management und Tourismus der Fachhochschule Westküste, bedeute dies, dass der Tourismus auch 3400 Arbeitsplätze in der Stadt sichere. Besonders stark – mit etwa 106 Mio. Euro im Jahr – profitiert von den Gästen der Einzelhandel.
Das Gros machen die Tagestouristen aus. 3,6 Mio. Gäste werden errechnet. Das könne der Essener sein, der in Mülheim die Weiße Flotte nutzt; der Gast, der sich an der Kölner Straße nach einem neuen Caravan umschaut; der Gast, der zum Klavier-Festival kommt oder der Gast vom Land, der in Mülheim einkaufen will – auch das ziehe, insbesondere das Rhein-Ruhr-Zentrum, sagt Marc Baloniak, Abteilungsleiter Tourismus bei der MST.
Übernachtungszahlen stagnieren
Mit der Kampagne „Komm zur Ruhr“ hofft die MST auf weitere Steigerungen bei den Wochenendbesuchern. Allein 150.000 Übernachtungsgäste im Jahr radeln auf dieser Strecke, rund 10.000 Übernachtungen entfallen davon auf die Mülheimer Hotels. Einige Hotels hätten sich darauf eingestellt, böten Radgaragen, einen Wäscheservice oder ein Radlerfrühstück an.
Unterm Strich stagnieren jedoch die jährlichen Übernachtungszahlen, zum Teil sinken sie, weshalb eingesessene Hoteliers eine Erweiterung der Bettenzahlen sehr skeptisch sehen und lieber in Qualitätssteigerung investieren. In den Nachbarstädten dagegen wächst der Markt der Kettenhotellerie gerade im 4-Sterne-Sektor: Seit 2012 ist in Essen die Bettenzahl um 49 Prozent auf fast 9000 gestiegen, in Düsseldorf in der gleichen Zeit um 58 Prozent auf fast 25.000.
Während in den beiden Städten die Auslastung bei etwa 45 Prozent liegt, erreicht Mülheim gerade mal eine Marke von 28 Prozent. Hier wuchs die Bettenzahl in der gleichen Zeit lediglich um 12 Prozent auf knapp 1500. Die Mülheimer Marketingleute sehen darin einen Beweis, dass mit der Erweiterung der Bettenkapazität auch die Bettenauslastung steigt.
Weitere Anstrengungen in den Tourismus lohnen sich aus Sicht der MST-Chefin Inge Kammerichs nicht nur für die Gäste: „In den Städten und Gegenden, wo der Tourismus funktioniert, herrscht in der Regel auch eine angenehme Lebensqualität.“ Und von der profierten alle Bürger.