Mülheim. .

An einem Workshop der besonderen Art nahmen jetzt Lokalmusiker im Rahmen der Ruhrbühne teil. Getreu dem Motto „Hinter den Kulissen“ bot das Mülheimer Stadtmarketing (MST) zusammen mit dem Mülheimer Rockabilly-Musiker André Tolba und seinem Manager Arnd Ziesche einen Workshop, in dem sich lokale Musiker Tipps holten, um sich weiter in der Szene zu etablieren. Tolba, der bereits mit Größen wie Stefan Raab, Lena oder Dick Brave zusammen arbeitete, lieferte den ca. 25 Teilnehmern im Schloß Broich wertvolle Einblicke in den Alltag eines Berufsmusikers.

Jazz, Blues, Rock oder Metal – in Mülheim sind alle Musikstile vertreten. Dennoch gibt es für Bands kein Patentrezept für einen gelungenen Auftritt. Häufig werden sie mit Problemen konfrontiert, die sie aus dem Takt bringen, etwa geeignete Proberäume oder Auftrittsmöglichkeiten zu finden.

Viele Künstler wünschen sich von den Veranstaltern mehr Entgegenkommen, so auch die Sängerin Christine Iyoha: „Wir haben keinen Bandmanager und müssen alles selbst organisieren“, berichtet die Mülheimerin. Das sei mit einem enormen Aufwand verbunden. „Oft fühlt man sich von den Veranstaltern ausgenutzt, weil sie so viele Auftritte wie möglich wollen und sich nicht um uns Künstler kümmern“, so Christine Iyoha, die für die Blues-Bands „Blue Dogs“ und „Blues Tones“ singt. „Häufig ist die Gage auch so gering, dass sich der Aufwand für uns gar nicht wirklich lohnt – besonders dann, wenn der Gig weiter weg stattfindet.“

Videoanalysen zum Üben

Um Mülheimer Bands eine Auftrittplattform zu bieten, veranstaltet die MST im Rahmen der Ruhrbühne die Heimathelden-Konzerte, bei denen lokale Gruppen auftreten. „Ich weiß, dass es Amateurkünstler nicht leicht haben“, sagt Bernd Westhoff, Leiter der MST-Veranstaltungsabteilung. Darum sei mit der Ruhrbühne ein Musikfest mit optimalen Bedingungen für Bands entstanden. „Angefangen bei einem vernünftigen Backstagebereich und vernünftiger Technik“, erklärt Westhoff. So müssen sich die Musiker keine Gedanken über die Organisation machen und können sich voll auf ihre Musik konzentrieren. Westhoff gibt noch den Tipp, „eine möglichst ausführliche und ordentliche Bewerbung zu schicken“.

Die Mülheimer Jungmusiker der Band „The Sworms“, die selbst auf der Ruhrbühne spielten, wollten sich letzte Hilfestellungen vor ihrem Auftritt abholen. „Es kann nie schaden, direkt Tipps vom Experten zu bekommen“, sind sich die Musiker Maximilian Bischoff, Peter Haußmann, Markus Lindemann, Armin Treichel sowie Tobias Janjevic einig. André Tolba rät: „Es ist wichtig, ein System zu entwickeln, um mit Freuden Musik zu machen. Man sollte nicht darauf warten, entdeckt zu werden, sondern versuchen, den Stein ins Rollen zu bringen“, betonte Tolba. Videoanalysen der eigenen Band anzufertigen sei etwa eine gute Möglichkeit zum Üben.