Recklinghausen. .

Die Chance, Werkstatt-Standort für den geplanten Rhein-Ruhr Express (RRX 6) zu werden, hat bei der Stadt einige Monate lang Hoffnung auf eine Verwendung für das brachliegende Deumu-Gelände im Stadtteil Hochlarmark und die Schaffung von etwa 50 Arbeitsplätzen genährt. Zudem hätten auf diesem Weg der wieder einmal verschobene Baubeginn für die Untertunnelung des Bahnübergangs am Bahnhof Süd forciert werden können. Da sich aber abzeichnet, dass Recklinghausen für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nicht als Werkstatt-Standort in Frage kommt, sollen Verhandlungen zwischen Verwaltung und der Bahn die Hängepartie um den Tunnel beenden. „Da muss eine Lösung her“, sagt der Technische Beigeordnete Dietmar Schwetlick.

Er hatte nach der Immobilienmesse Expo Real in München auf Anfrage das Deumu-Gelände ins Spiel gebracht. „Das wäre eine tolle Sache und eine richtige gute Chance gewesen.“ Das Gelände liegt zwar nördlich der geplanten Trasse Köln-Hamm, schien aber in Betracht zu kommen. Unter mittlerweile vielen Bewerbern für den Werkstatt-Standort zeichne sich aber jetzt ab, so Schwetlick, dass Recklinghausen vermutlich nicht in Frage komme.

Trotzdem hofft er, bei der Bahn Interesse für den Fortbestand des vorhandenen Gleisanschlusses am Deumu-Areal zu wecken. Der mache nicht nur vor dem Hintergrund einer künftigen Verwendung des Geländes Sinn; auch wenn der jetzige Eigentümer, eine Projektgesellschaft aus Schermbeck, keinen Gebrauch davon macht.

Nach dessen Kündigung des Mietvertrags für die Nutzung des Gleisanschlusses zum 30. Juni hatte die Deutsche Bahn den Rückbau der Gleisanlage beschlossen und neue Planungen für einen kürzer ausfallenden und vermeintlich günstige Tunnellösung an der Hochlarmarkstraße angekündigt.

Das indes würde nicht nur weitere Zeit kosten und den seit langem avisierten Baubeginn bis mindestens 2016 verschieben. Es wäre auch nicht eine unbedingt billigere Variante, so Schwetlick. Denn: „Es entstehen ja auch neue Planungskosten.“ Die Stadt habe Vorleistungen erbracht, Baurecht sei vorhanden – er hofft auf die Umsetzung der „großen Tunnellösung“ und kündigt an, die Gespräche mit der Bahn wieder aufzunehmen, in der Hoffnung, dass die sogenannte Glück-auf-Schranke so bald wie möglich der Vergangenheit angehört. Auf etwa 11,5 Millionen Euro werden die Baukosten geschätzt. Der Bund würde davon ein Drittel tragen, Bahn und Stadt müssten jeweils ein weiteres Drittel übernehmen. Recklinghausens Anteil von knapp vier Millionen Euro würde zu 80 Prozent das Land stemmen.