Über mangelndes Interesse kann sich die junge Hochschule Ruhr West wahrlich nicht beklagen. „Unsere Wachstumsquoten können sich sehen lassen“, findet HRW-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel im Rahmen der Jahrespressekonferenz, und freut sich, dass auf Wunsch der Ministerin der Anteil der Fachhochschul-Studierenden im Vergleich zu den Universitäten von bislang 30 auf 40 Prozent angehoben werden soll. Zum Wintersemester 2012/2013 verdoppelte sich die Zahl der Studierenden bereits von 830 auf 1693, in diesem Jahr werden maximal 1100 Erstsemester angenommen. Wir erwarten in dem doppelten Abiturjahrgang mehrere tausend Bewerbungen. Im Jahr 2015 hoffe man den Betrieb am neuen Campus in Broich aufnehmen zu können. Auf 62 000m² Bruttogeschossfläche wird Platz sein für maximal 3600 Studierende.
Das legt durchaus die Vermutung nahe, dass der neue Campus bei Eröffnung oder kurze Zeit später bereits an seine räumlichen Kapazitäten stößt.
Prof. Gerd Bittner beschreibt die lokale Zulassungsbeschränkung, den Orts-Numerus Clausus (NC), als erstes Mittel, die Bewerberzahlen zu kanalisieren. „Durch den Orts-NC soll sich niemand von einer Bewerbung abschrecken lassen“, betont der Vizepräsident für Studium und Lehre.
Der lokale NC sei primär eine Art Verteilungsverfahren. Viele Bewerber bemühten sich an unterschiedlichen Standorten um einen Studienplatz und wählten erst zum Schluss ihre Präferenz aus. So gebe es ein Nachrückverfahren, bei dem sicherlich auch Bewerber mit schlechteren NC’s in die enge Wahl kämen. Besonders beliebt ist die HRW bei Studierenden der Region, bis zu 90 Prozent kommen aus einem 20 km-Radius.
Erste Bachelor- und auch Master-Absolventen sind bereits gut untergebracht, die Berufsaussichten in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) seien hervorragend, auch mit einem Bachelor-Abschluss. Vier neue Bachelorstudiengänge seien auf den Weg gebracht, insgesamt 16 Studiengänge gebe es in Mülheim und Bottrop, allesamt mit guter Vernetzung und starken Partnern in Wirtschaft und Forschung, so Prof. Jörg Himmel, seit einem Jahr Vizepräsident für Forschung und Transfer.
„Wir möchten die Arbeitsmarktchancen durch praktischen Bezug verbessern, alle Studierenden sind fast ein Jahr in selbstständigen Projekten beschäftigt. Viele können nach dem Studium direkt eine Stelle antreten.