Mülheim. Am Dienstag prallte ein Zug der Mülheimer Hafenbahn mit einem Mercedes Sprinter zusammen. Durch den Unfall wurden zwei Personen schwer verletzt und drei leicht. Angeblich wollten die Männer Metall vom Gelände stehlen. Die Polizei konnte dies nicht bestätigen. Nach einem Mann wird noch gefahndet.
Dramatische Szenen spielten sich am Dienstagmittag auf einem Firmengelände am Mülheimer Hafen ab. Am Ende einer kurzen Verfolgungsjagd prallte ein Zug der Mülheimer Hafenbahn mit einem Kastenwagen, einem Mercedes Sprinter, zusammen. Zwei Schwerverletzte und drei Leichtverletzte forderte das Unglück.
Laut Polizeiangaben entdeckten Mitarbeiter einer Firma an der Timmerhellstraße kurz vor 13 Uhr drei Männer, welche sich unberechtigt erweise auf dem Firmengelände zu schaffen machten. Ganz offensichtlich wollten die Männer Metall vom Firmengelände stehlen, wenn das die Polizei auch nicht bestätigen konnte. Als sie von den Mitarbeitern der Firma angesprochen wurden, ergriffen sie sofort zu Fuß die Flucht zu dem Mercedes Sprinter, sprangen in den Kastenwagen und brausten davon. Einige Meter müssen sie dabei über die Gleise der Hafenbahn gefahren sein, wenige Meter gegenüber der Firma DHC Solvent Chemie passierte dann die folgenschwere Kollision: Der Kleintransporter mit englischem Kennzeichen stieß mit der Hafenbahn zusammen.
ZugunfallSchwerverletzter Lokführer
Durch den Zusammenprall wurde ein 33-jähriger Mitarbeiter der Hafenbahn, der in der Kanzel des vordersten Waggons stand und dem Lokführer per Funk Anweisungen gab (der Zug wurde von der Lok angeschoben), eingeklemmt und schwer verletzt. Von den drei Tatverdächtigen wurde einer schwer und ein zweiter (32) leicht verletzt.
Der Lokführer und ein Auszubildender mussten mit Schockzuständen zunächst im Krankenhaus behandelt werden, die beiden Schwerverletzten wurden jeweils mit Hubschraubern in ein Duisburger Krankenhaus beziehungsweise ins Uni-Klinikum Essen geflogen.
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„ Der Fahrer des Sprinters hatte großes Glück, dass der Wagen als britisches Fabrikat über eine Rechtslenkung verfügt und er deswegen unverletzt blieb“, so Polizeisprecher Lars Lindemann, „denn die Hafenbahn erfasste den Kleintransporter auf der linken Seite.“ Der unverletzte Mann ließ seine Kollegen zurück und türmte zu Fuß von der Unfallstelle. Nach ihm wird weiter gefahndet, bis in den Nachmittag kreiste auch ein Polizeihubschrauber über dem Hafengebiet und beteiligte sich an der Suche. Bislang konnte der Flüchtige noch nicht gefasst werden.
Fast drei Stunden lang war die Timmerhellstraße abgesperrt. Die Feuerwehr war mit 30 Kräften, einem Rüstzug und fünf Rettungswagen vor Ort. Zwei Rettungshubschrauber, ein Polizeihubschrauber und etliche Polizeibeamte waren zudem bei der Gluthitze im schweißtreibenden Einsatz.