Mülheim. .
Wie soll der Rathausmarkt in Zukunft aussehen? Diese Frage wollen Mülheims Stadtplaner mit auswärtigen Experten, vor allem aber gemeinsam mit interessierten Bürgern in den ersten drei Tagen der kommenden Woche intensiv diskutieren. Seitdem auf Basis der Bürgerbeteiligung im Sommer 2012 festgezurrt ist, dass der Platz multifunktional für den Wochen- und andere Märkte, für Konzerte und weitere Veranstaltungen sowie für Gastronomie Platz bieten soll, geht es nun um das Gestaltungskonzept. Mitwirken auf dem Feld des „experimentellen Städtebaus“ ist ausdrücklich erwünscht.
Wie bei den Bürgerbeteiligungen zur Zukunft der Innenstadt zuvor soll das Wertstadt-Lokal, das mittlerweile am Kohlenkamp 35 zu finden ist, gleich mehrere Tage hintereinander Hort tabuloser Ideenfindung sein. Ab Montag früh um 9.30 Uhr wird das Ladenlokal geöffnet sein, um 10.30 Uhr wird Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld im Eröffnungsforum erwartet. Mit ihr aber auch Freiraumplaner der Gesellschaft „Mobile Einsatztruppe Stadt und Stil“ aus Kaiserslautern.
Eigenes Bürgerkonzept soll entwickelt werden
Sie sind aus dem Budget des Bundesförderprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ engagiert worden und haben vorab drei Gestaltungsvarianten skizziert, die es den Bürgern als „Hobby-Planern“ erleichtern soll, in die Diskussion einzusteigen. Keinesfalls, so betonen Thorsten Kamp und Katrin Witzel aus dem städtischen Planungsamt, seien die Ideenskizzen der Freiraumplaner als Vorfestlegungen zu verstehen. Bürger sollen im Zusammenspiel mit dem Planungssachverstand ihr eigenes Konzept entwickeln.
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Freilich muss dieses im Rahmen des Machbaren bleiben. Restriktionen sind etwa die Tiefgarage unter dem Platz, die eine allzu üppige Begrünung nicht möglich macht. Der Wunsch, die Bahnstraße am Fuße des Platzes umzugestalten, damit dort, an den Bahnbögen, möglicherweise Außengastronomie mehr Platz finden könnte, bringt auch eine Schwierigkeit mit sich. Die separate Busspur auf der Bahnstraße, so Kamp, sei mit Fördermitteln belegt. Baue man sie zurück, müsse man eventuell mit Rückzahlungsforderungen rechnen. Ab Montag sollen dennoch alle Wünsche der Bürger offen und am Modell diskutiert werden.
Rathausmarkt als Stadtbühne
Moderator wird erneut Prof. Harald Kegler (Bauhaus-Universität Weimar) sein. Er hat schon die Woche der Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2012 geleitet. Bürger können den ganzen Tag am Planungsprozess mitwirken, sie können aber auch nur kurz vorbeischauen, um ihre Ideen anzubringen.
Klar ist: Der Platz soll, damit er zur „Stadtbühne“ werden kann, im Kern möglichst frei bleiben, ringsum sind der Fantasie aber erst mal keine Grenzen gesetzt – außer am Ende natürlich finanzielle.