Speldorf. .
Ein neues Wettkampfformat im Sportklettern wurde am Samstag erstmals in der Neoliet-Kletterhalle an der Ruhrorter Straße durchgeführt. Beim sogenannten NRW-Masters wurden die besten Allrounder gesucht.
Die Firma Neoliet, die seit 2005 Kletterhallen in Essen, Mülheim und Bochum betreibt, arbeitet seit acht Jahren mit dem NRW-Landesverband des deutschen Alpenvereins zusammen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach neuen Wettkampfformaten.
Wettkampf aus drei Disziplinen
Beim Sportklettern gibt es hauptsächlich drei Disziplinen: Beim sogenannten „Lead“, dem Schwierigkeitsklettern, muss eine vorher unbekannte Route absolviert werden. Bouldern wird das Klettern ohne Seil oder Gurt in einer definierten Absprunghöhe genannt. Es ist der am meisten mit Akrobatik behaftete Kletterstil. Beim Speedklettern ist ein bestimmter Parcours in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen.
„Wir haben jetzt erstmals einen Wettkampf aus allen drei Disziplinen ausprobiert“, erklärt Hauptschiedsrichter Peter Plück. Wie etwa bei einem Leichtathletik-Mehrkampf erzielt jeder Kletterer pro Disziplin eine bestimmte Punktzahl, die schließlich zu einem Endergebnis addiert wird. Nur wer alle Kletterstile beherrscht, kann gewinnen.
Noch Kapazitäten für mehr Sportler übrig
Teilnehmer müssen mindestens 12 Jahre alt sein. Danach geht es in Zwei-Jahres-Schritten in die nächste Altersklasse bis hin zu den Ü35-Senioren. „Damit verbinden wir Jugend und Erwachsene genauso wie Breiten- und Leistungssport“, erklärt Guido Krautkrämer, Geschäftsführer von Neoliet.
Insgesamt nehmen am NRW-Masters in Mülheim 60 Kletterer teil. „Das ist eine ordentliche Zahl, aber wir hätten noch Kapazitäten für deutlich mehr Sportler“, erklärt Krautkrämer. Die Speldorfer Halle zählt nach der weltgrößten Kletterhalle in München zu den größten Hallen in Deutschland.
Vertrauen ist wichtig
Als Hauptschiedsrichter ist Peter Plück vor allem für die Sicherheit der Aktiven verantwortlich. „In solchen modernen Hallen wie in Mülheim ist das Sicherheitsniveau aber sehr hoch“, verspricht er. Die neun bis elf Millimeter dicken Seile können ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen tragen. „Da können Sie gefahrlos einen Mittelklassewagen dran hängen“, erklärt Plück mit einem Schmunzeln. Es bleibt nur das Risiko des menschlichen Versagens.
„Man ist beim Klettern zwar auf sich allein gestellt und nicht auf etwaige Mannschaftskameraden angewiesen, man muss aber stets demjenigen vertrauen, der unten steht und sichert“, beschreibt Guido Krautkrämer die Mischung aus Gemeinschafts- und Individualsport.