Mülheim an der Ruhr. .

Ach, wäre es doch immer so wunderbar voll auf der Schloßstraße wie am Sonntagnachmittag bei schönstem Sonnenschein. „Die City blüht und spielt“ hieß das Spektakel der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, und genau das tat die City: Blühen und Spielen. Blumen gab’s an vielen Ständen und Kinder gab’s überall. „Wenn’s immer so viele Möglichkeiten für die Kleinen gäbe, wären mehr Familien da. Und wenn mehr Leute da wären, hätten wir weniger Probleme“, stellte Hildegard Schütz fest. Die 78-Jährige war nichtsahnend in die Stadt gekommen und wollte – wie nahezu jeden Tag – durch die geruhsame Fußgängerzone schlendern. Und dann das: Wahre Menschenmassen quollen ihr entgegen, eine fröhliche Meute, die den Tag sichtlich genoss.

Leerstehende Läden, volle Tüten

Es mutete fast ein wenig komisch an und machte zugleich wehmütig: einerseits all die leerstehenden Geschäfte, andererseits all die vollen Tüten. Warum bloß läuft das nicht immer so, fragten sich viele. Kräftig zugelangt hatten etwa Sandra Hübscher (38) und Volker Lutz (39) aus Witten. Eigentlich hatte das Paar gedacht, es sei verkaufsoffener Sonntag in Essen. Das aber war eine Fehlinformation aus dem Internet, weshalb sie fix umplanten und zum Shoppen nach Mülheim anreisten.

Die Ausbeute konnte sich sehen lassen: Schuhe für die nächste Hochzeit und für die anstrengende Arbeit als Flugbegleiter – erstanden bei Voswinkel im Schlussverkauf. Dazu üppige Blumentöpfe von Ina von der Bey, „die haben uns so gut gefallen, dass wir den Muttertag einfach vorziehen und sie heute schon unseren Müttern schenken“, erzählte Sandra Hübscher.

In manchen Seitenstraßen war es ruhiger, womit die Händler wohl gerechnet hatten. An der Wallstraße zum Beispiel blieben Läden zu; das Restaurant Wüstenperle versuchte trotzdem, sich zu behaupten. Koch Jonas Iskenderovs hatte Tschebureki gebacken: mit Rind oder Spinat gefüllte Teigtaschen. „Wenn ich damit auf dem Roten Platz in Moskau stehen würde, wäre die Bude voll.“ So aber musste er mit kecken Sprüchen um Kunden werben.

Nicht alle waren zufrieden

Überhaupt: Die Stadt war zwar rappelvoll, aber nicht jeder profitierte in dem Maße, wie es zunächst schien. Norbert Bellenbaum aus Dümpten hatte seinen Bierwagen eigentlich im Epizentrum – sprich vor der Bühne am Kurt-Schumacher-Platz – geparkt und trotzdem war er nicht zufrieden. „Es waren zwar genug Leute unterwegs, aber zum Trinken haben die Mülheimer wohl nicht viel Lust“, war sein Fazit.

Die Kinder kümmerte das ausbleibende Geschäft wenig: Für sie war die Stadt ein einziger Abenteuerspielplatz. Auf dem Synagogenplatz tollten sie beim Riesen-Basketball herum; vorm Hotel Noy ging’s hoch hinaus auf eine Kletterwand. Ein Spielmobil breitete seine Schätze aus; es gab Dosenwerfen, eine Schminkaktion und, und, und. Ach, wäre es doch immer so wunderbar auf der Schloßstraße. . .

Mülheimer Tänzer überzeugen im Casting

„Go to Dance“ heißt eine neue Casting-Tanzshow der Fernsehsender ProSieben und Sat.1. Voraussichtlich Ende Juni wird sie an den Start gehen – und wenn alles gut läuft, sind zwölf Frauen und ein Mann aus Mülheim dabei.

Die Tanzformation „Escapellas“, die gestern auch auf dem Kurt-Schumacher-Platz aufgetreten ist, hat bereits erste Aufnahmen hinter sich. Mitte April waren die Tänzer, die dem Dümptener TV Einigkeit 06 angehören, beim Casting in Köln – und ihr Erfolg war beachtlich. Mittlerweile ist die Gruppe, die seit 23 Jahren besteht, weiter. Und wahrscheinlich geht’s Mitte Mai sogar zur ersten richtigen Show nach Köln. In der Jury sitzt übrigens auch der ehemalige Take-That-Star Howard Donald.

Zwischen 45 und 60 Jahren sind die Sportlerinnen, die sich spezialisiert haben auf Jazz und Modern Dance. „Weil es in dieser Altersgruppe recht wenig Tänzer gibt, sind die Chancen gut“, glaubt Trainer und Mittänzer Reiner Kraft.