Mülheim. .
Die Mülheimer Arbeitsgruppe der Kinderhilfsorganisation Unicef sucht eine neue Leitung – und das bereits seit Monaten. Die Rahmenbedingungen, so scheint es, sind nicht verlockend: Denn nicht nur das Team, auch dessen Führung engagiert sich komplett ehrenamtlich.
Im vergangenen Sommer, nachdem die Ortsgruppe ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte, entschied die bisherige Leiterin Ingrid Goertz: 25 Jahre reichen. Im Team fand sich jedoch keine Nachfolgerin, kein Nachfolger, aktuell wird es kommissarisch von einer Hauptamtlichen in Köln geführt. Auf Dauer kann das aber keine Lösung sein, finden die Mülheimer, und so sagt Anne Kebben stellvertretend für alle: „Wir wünschen uns eine neue Leitung, die plant und uns dabei mitnimmt.“
Zwei Tage Arbeit für die Leitung
Die Aufgaben sind klar umrissen: Die Leitung repräsentiert die Unicef-Gruppe nach außen, etwa bei offiziellen Anlässen oder Pressegesprächen. Auch für die Organisation der Gruppe ist diese oder dieser Ehrenamtliche verantwortlich. Kebben nennt ein Beispiel: „Sie muss abwägen, auf welchem Weihnachtsmarkt sich der Einsatz lohnt.“
Zuletzt schulterten die rund 20 Ehrenamtlichen viel selbst, organisierten den Bürodienst im Laden an der Dimbeck und machten die Jahresendabrechnung. „Wir sind bereit, mehr zu machen“, sagt Kebben. Doch geht sie davon aus, dass im Jahresdurchschnitt pro Woche zwei halbe Tage für die Leitung nötig sind. „Im Sommer ist es weniger, im Winter, vor Weihnachten kommt es geballt.“
Eine Leitung, die den Teamgeist und eigenständiges Arbeiten fördert, die neue Vorschläge einbringt und Interesse an Mülheim hat, wünscht sich das lokale Unicef-Team. Doch vor allem, sagt Anne Kebben, muss „sie sich für die Kinder der Welt engagieren wollen“.