Mülheim.
Schreckliche Angst durchlebte eine Mülheimer Pfarrerin in der Nacht zum 21. August 2012. Gegen drei Uhr stiegen Einbrecher in ihre Dienstwohnung in Styrum ein, bedrohten sie mit einer Waffe und forderten Geld. Die 57-Jährige blieb in der Gewalt der Täter, bis mit ihrer EC-Karte Geld von einem Bankautomaten geholt worden war.
Dafür müssen sich seit gestern zwei Oberhausener, 19 und 26 Jahre alt, sowie zwei Frauen aus Eschweiler (20 und 22) vor dem Landgericht Duisburg verantworten.
Weitgehende Geständnisse
Die beiden Männer legten weitgehende Geständnisse ab. Bereits vor und auch nach dieser Tat hätten sie gemeinsam Einbrüche begangen. „Auch das sollte nur ein Einbruch werden“, bekundeten sie. Nachdem sie durch ein gekipptes Fenster in die Wohnung eingestiegen waren, hätte sie überrascht, dass jemand zu Hause war.
„Ich bin aber nicht abgehauen, weil ich ohnehin schon auf der Flucht war und Geld brauchte“, so der 26-Jährige. 1500 Euro erbeuteten die Männer durch die Abhebung am Bankautomaten, weiteres Geld und Schmuck fanden sie in der Wohnung. Auch das Auto der Pfarrerin nahmen sie mit. Der 26-Jährige verkaufte es später in Berlin.
„Da kroch langsam Todesangst in mir hoch“
Den beiden Frauen wirft die Anklage vor, im Fluchtauto gewartet, Schmiere gestanden und einen der Räuber zur Bankfiliale und zurück gefahren zu haben. Die Eschweilerinnen geben zwar zu, mit den Männern unterwegs gewesen zu sein, von dem Raub wollen sie aber nichts gewusst haben. Erst später hätten sie von den kriminellen Machenschaften erfahren.
Die Pfarrerin berichtete im Zeugenstand, sie sei von einem Geräusch geweckt worden. „Als ich das Licht einschaltete, sprangen schon zwei Männer in mein Schlafzimmer. Einer bedrohte mich mit einer Pistole.“ Als ihr der PIN-Code für ihre Bankkarte nicht mehr einfiel, sei die Situation bedrohlich geworden. „Da kroch langsam Todesangst in mir hoch.“ Für den Prozess sind bis Anfang April drei weitere Verhandlungstage geplant.