Broich. .

Am Sonntag hat die neue Inszenierung des Wodo-Puppenspiels Premiere, „Armer Pettersson“, und kurz vorher liegt leichte Skepsis in den Gesichtern und Worten des Figurenkünstlerpaares: „Wir wissen ja nicht, wie das Stück ankommt...“ Auch beim etwa 55. Werk, das sie gemeinsam auf die Bühne bringen, geht es nicht ohne Lampenfieber.

Im vergangenen Sommer haben sich Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder für diese Geschichte entschieden. Aus ihrer Sicht bringt sie die verschiedenen Storys sehr treffend auf den Punkt, die der schwedische Zeichner und Autor Sven Nordqvist rund um den schwermütig gestimmten Pettersson und seinen quirligen Kater Findus verfasst hat.

Message: Optimistisch bleiben!

In „Armer Pettersson“ erwischt der bärtige Alte einen besonders trüben Tag: „Er ist absolut depri“, meint Wolfgang Kaup-Wellfonder, „hat einen Burn-out.“ Irgendwie gelingt es seinem spitzohrigen Mitbewohner schließlich doch, ihn vor die Tür, an einen See, zu locken, wo das gemeinsame Naturerlebnis seine Lebenslaune neu erweckt. „Es ist die Essenz aller Pettersson-und-Findus-Bücher“, meint der Puppenspieler.

„Denn für viele Erwachsene spielen Tiere eine ganz wichtige Rolle, werden manchmal zum Kind-Ersatz.“ Und welche Botschaft könnte für die kleinen Zuschauer im Stück stecken? „Dass sie mit ihrem Optimismus dranbleiben sollen, wenn die Großen bedrückt und lustlos wirken.“ Nun hoffen die beiden, dass sie mit dem, was sie nach der Buchvorlage gestaltet haben, beim Publikum richtig liegen.

Vergangene Saison lief gut

Die Hauptfiguren, von Dorothee Wellfonder gefertigt, wirken ausgesprochen gelungen, auch wenn sie selber noch nicht mit allen Details der Marionetten zufrieden ist. Mehr als 100 Zuschauer werden die erste Vorstellung des neuen Stücks verfolgen. Und überhaupt sind Puppenspiele im Ringlokschuppen regelmäßig gut besucht: 69 Vorstellungen liefen hier im vergangenen Jahr, zu denen insgesamt 5600 Leute kamen, was einer durchschnittlichen Besucherzahl von knapp 81 entspricht, ähnlich wie 2011. Kein schlechter Schnitt für ein freies Theater.

26 Vorführungen waren sogar Zusatztermine: Spontan ins Programm genommen aufgrund des ausverkauften Hauses. Und rechnet man alle Gastspiele hinzu, so kommt Wodo über das Jahr 2012 gesehen auf 197 Vorstellungstage.

Auftakt vor 30 Jahren

Das Zwei-Personen-Unternehmen, das vor genau 30 Jahren gegründet wurde, ernährt die Familie Kaup-Wellfonder also nach wie vor. Die erste Premiere fand im Frühjahr 1983 statt: ein szenisches Programm, das sie schlicht „Spiel und Spaß mit Puppen“ nannten. Gezeigt wurde es auf einem privaten Kinderfest.

Termine und Tickets

Seine Premiere feiert das neue Wodo-Stück „Armer Pettersson“ am kommenden Sonntag, 24. Februar, um 15.30 Uhr im Ringlokschuppen. Da diese Vorstellung schon ausverkauft ist, gibt es gleich einen Zusatztermin um 16.45 Uhr.

Weitere Vorstellungen sind dann am Sonntag, 3. März, um 15.30 Uhr, und am Donnerstag, 7. März, um 10 Uhr.

Karten kann man reservieren unter 0170 / 26 11 400 oder online: www.wodo.de.

Eintrittspreise leicht erhöht

Seine Eintrittspreise hat das Wodo-Puppenspiel übrigens kürzlich erhöht. Ein Jahrzehnt lang lagen sie bei vier Euro pro Person, nun zahlen Kinder wie Erwachsene fünf Euro, bei Gruppen ab vier Personen je 4,50 Euro. Tickets für Vormittagsvorstellungen kosten nach wie vor vier Euro.