Mülheim. .

Im Streit um die Gestaltung des ehemaligen Exerzierplatzes im Wohnpark Witthausbusch kündigt sich eine politische Kehrtwende an. Die SPD und die CDU werden „in letzter Instanz“, im Planungsausschuss am 19. Februar, nun doch dem Willen der Bürger folgen.

Die Bezirksvertretung 1 hatte mit ihrem Votum vor rund zwei Wochen große Empörung bei Anwohnern und in der Bürgerschaft ausgelöst, als sie sich in der Frage der Platzgestaltung eben nicht für jene der zwei Gestaltungsalternativen entschieden hatte, für die sich zuvor in einer Bürgerversammlung 71 von 74 Teilnehmern ausgesprochen hatten. Der Entwurf „Union Jack“ obsiegte. Die naturnahe „Steppenheide“ schien brach gelegt, weil sich neben den Bürgern nur die Grünen, die MBI und Bezirksbürgermeister Arnold Fessen (CDU) für den Bürgerwunsch erwärmen konnten.

Anwohner soll zu Wort kommen

Nun die Kehrtwende, wohl herbeigeführt durch die immense Kritik, die sich die Politik eingefangen hat. Sie musste sich anhören, Bürgerveranstaltungen nur als „demokratische Alibi-Veranstaltungen“ zu organisieren, selbstherrlich zu sein. Ihr Votum sei „eine dreiste Unverschämtheit“. So beflügele man die Politikverdrossenheit, hieß es. Das Ausmaß der Empörung hatten sich viele Bezirkspolitiker wohl nicht vorstellen können.

Im Planungsausschuss soll nun nach Wunsch der CDU noch mal ein Anwohner zu Wort kommen. Die Fraktion stellte sich am Mittwoch bei einer Sitzung hinter die „Steppenheide“, will aber gemäß Anwohnerwunsch weniger Bäume. Die SPD hat laut ihrem Planungspolitiker Claus Schindler bereits letzte Woche beraten und entschieden, den Bürgerwillen doch mitzutragen.