Exerzierplatz. Wir haben uns an beiden Bürgerversammlungen beteiligt und waren von der Vorgehensweise der Stadt angenehm überrascht. Entgegen unserer Vorurteile hatten wir den Eindruck, dass unsere Verwaltung doch die Wünsche ihrer Bürger berücksichtigt. Besonderer Dank an Herrn Beisiegel als Moderator. Nun aber wieder einmal eine Enttäuschung: Entgegen des eindeutigen Votums 74:71 Stimmen für den Entwurf „Steppenheide“ entscheidet sich die Stadt gegen die Meinung ihrer Bürger. Unser Rat an die Vertreter unserer Stadt: Bitte fragen Sie uns nicht mehr nach unseren Wünschen und Meinungen!
Die offenbar vorhandene Selbstherrlichkeit der „Politik“ ist nun wirklich ein starkes Stück. Da werden zwei Modelle im Rahmen einer Bürgerbeteiligung vorgestellt, die ganz überwiegende Meinung der Beteiligten und davon Berührten sagt „A“ und die sogenannten Politiker sagen „B“. Warum erfolgt denn überhaupt eine Bürgerbefragung, wenn „die Politik“ mal wieder alles besser weiß und Bürgermeinung ignoriert? Aber das sind dann vermutlich die gleichen Herrschaften, die sich lauthals über „Politikverdrossenheit“ beklagen.
Ich werde mir das merken. Und ich werde mich bei jeder Wahl daran erinnern. Mein Leben lang, und solange ich Mülheimer Bürger bin. Was für eine dreiste Unverschämtheit unserer Volksvertreter.
Hat denn wirklich jemand geglaubt, dass der Bürger tatsächlich in den Meinungsfindungsprozess der Politik einbezogen wurde? Wie naiv! Es handelt sich um eine inszenierte Show und keinesfalls um eine ergebnisoffene und demokratische Diskussion. Wer schon länger hier wohnt, der müsste es besser wissen.