Mülheim. .
Deutsche und Franzosen verbindet eine enge Freundschaft. Dass das nicht immer so war, haben die 13er der Otto-Pankok-Schule längst gelernt. Was die Freundschaft heute bedeutet und wie sie aktiv gelebt wird, zeigen sie in einem neuen Projekt. Die Schüler des Grundkurses Französisch haben sich beim Wettbewerb „Mix’Art“ beworben, einem interkulturellen Projekt, das die deutsch-französische Freundschaft über die Kunst fördert. Wenn die Schüler gewinnen, dürfen sie ihre Werke in Paris und Berlin ausstellen.
Den Klassenraum hat für heute Pierre-Charles Flipo übernommen. Der französische Künstler hat den Projektor angeworfen und zeigt den Schülern Bilder seiner bildhauerischen Arbeiten aus Gips. Gespannt hören die Jugendlichen zu. Müssen sie auch, denn der Künstler spricht zu ihnen in seiner Muttersprache.
Kaum Verständigungsprobleme
Probleme, ihn zu verstehen, haben die Schüler aber kaum. „Nur so lernen wir was“, sagen Charlotte Voigt (18), Constanze Jeschonek (19) und Matthias Wesser (18), die den Französisch-Grundkurs besuchen. Pierre-Charles Flipo wird die Jugendlichen im Rahmen des Projekts unterstützen und ihnen Hilfestellung geben.
In dem Wettbewerb können die Schüler ein Kunstwerk zum Thema deutsch-französische Freundschaft gestalten – das können Videos, Collagen oder Bilder sein. Constanze, Matthias und ihre Gruppe haben sich das Thema Egalité, Gleichheit, ausgesucht: „Wir bauen eine Skulptur“, erklärt Constanze.
Persönliche Erfahrungen
Dafür ordnen sie Gläser in einem Kreis auf einer Platte an, die mit Inhalt gefüllt sind. Von außen sehen sie gleich aus, im Innern sind sie mit verschiedenen Inhalten gefüllt. „Alle sind vor dem Gesetz gleich, das ist gut und gleichzeitig schlecht“, erklärt die Schülerin. „Es gilt, einen Mittelweg zwischen Gleichheit und Individualität zu finden.“
Neben dem Gelernten im Unterricht verbinden die Schüler aber vor allem persönliche Erfahrungen mit dem Nachbarland. Charlotte hat einen zweimonatigen Schüleraustausch in Frankreich absolviert und erinnert sich an liebe Menschen und viel Gastfreundschaft. Matthias fährt dort regelmäßig in den Urlaub – er sieht in Frankreich einen Teil seiner Zukunft: „Ich möchte ein Auslandssemester während des Studiums dort machen.“
Fernbeziehung mit einem Franzosen
Und Constanze verbindet vor allem die Erinnerung an eine vergangene Liebe mit Frankreich. „Ich habe sieben Monate lang eine Fernbeziehung mit einem Franzosen aus der Partnerstadt Tours geführt – das war eine schöne Zeit.“
Zum 50-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrages 2013 organisieren die Goethe-Institute in Frankreich, das Institut français d’Allemagne und der französische Verein Ariana den Schülerwettbewerb „Mix’Art“.
Der Wettbewerb soll Jugendliche motivieren, sich mit der deutsch-französischen Freundschaft und aktuellen sozialpolitischen Fragestellungen auseinander zu setzen. 15 000 Schüler nehmen in diesem Jahr teil.