Mülheim..

Lichterketten, Plastikspielzeug, Berge an Geschenkpapier - Weihnachten ist nicht das umweltfreundlichste aller Feste. Wir fragten Sandra Wolter von der Greenpeace-Gruppe Mülheim/ Oberhausen, wie man die Feierei ökologischer gestalten kann.

Ist Weihnachten ökologisch gesehen eine Katastrophe?

Sandra Wolter: In gewisser Hinsicht ja. Vor allem, weil unheimlich viel Abfall entsteht. Massen an Geschenkpapier wandern in den Müll. Aber auch viele Plastikverpackungen, die nicht verrotten. Eine Plastiktüte beispielsweise verrottet erst nach 450 Jahren.

Gibt es denn Alternativen zum Geschenkpapier?

Wolter: Man kann Recyclingmaterial verwenden, um die Geschenke einzupacken. Packpapier, Stoffreste, Zeitungen, ausgediente Kartons oder auch leere Saftpackungen eigenen sich sehr gut dafür. Aus alten Textilien kann man auch Schleifenbänder machen.

Und die Geschenke selber?

Wolter: Die meisten Leute haben alles, was man braucht. Deshalb sollte man ‘was Sinnvolles schenken. Umweltfreundlich wäre es, eine Baumpatenschaft zu verschenken oder ein ÖPNV-Ticket oder gebrauchte Kleidung, die gut erhalten ist. Beim Plastikspielzeug gilt: sparsam sein - und auf jeden Fall verpackungsarm einkaufen. Wem sein Geschenk nicht gefällt, der kann es statt es wegzuwerfen bei Tauschbörsen tauschen

Was ist mit dem Baum?

Wolter: Viele Weihnachtsbäume werden in Monokulturen gezogen, in denen Pestizide eingesetzt werden. Besser ist es also, einen Bio-Baum vom Bio-Hof zu kaufen. Eine Adressen-Liste für NRW findet man etwa auf der Internet-Seite von „Robin Wood“. Den Baumschmuck kann man auch aus gebrauchten Materialien anfertigen - z.B. Sterne aus buntem Zeitschriftenpapier falten.

Was gibt es zum Essen zu sagen?

Wolter: Ein hoher Fleischkonsum ist nicht gut fürs Klima. Weil Waldflächen für Weideland und Futteranbau gerodet werden. Auch die Massentierhaltung - etwa beim Geflügel - sollte man nicht unterstützen. Aus Tierschutz- und aus Umweltschutzgründen. Warum an Weihnachten nicht mal ein vegetarisches Menü?

Und Lichterketten und Co.?

Wolter: An den Feiertagen wird wohl kaum mehr Strom verbraucht als in der Adventszeit. Man sollte auf LED-Lichterketten und -Leuchten umsteigen. Beim gemütlichen Zusammensein einfach nur Kerzen auf den Tisch stellen, die sogar aus Kerzenresten vom Vorjahr hergestellt werden können.