Mülheim.

Der Vorplatz des Mülheimer Hauptbahnhofes, der Dieter-aus-dem-Siepen-Platz, war zuletzt alles andere als einladend. Mancher meinte gar, man müsse sich als Mülheimer dafür schämen. Das war einmal. Aus der eher hässlichen Ecke ist ein durchaus ansehnliches Entrée entstanden. Der neue Vorplatz ist fertig, er soll als Visitenkarte der Stadt dienen.

Nach der Sanierung des Hauptbahnhofes und des Vorplatzes macht die Bahn AG weiter: 2015 will sie vier neue Bahnsteigkanten erstellen, die Bahnsteigdächer erneuern, die Bahnsteige besser ausstatten, die Beleuchtung und ­Beschallung verbessern und das Wege-Leitsystem modernisieren. 3,3 Millionen Euro sind dafür eingeplant, Ende 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, teilte die Bahn auf Anfrage der WAZ mit. „Große Beeinträchtigungen für Reisende wird es dadurch nicht geben“, erklärte Bahnsprecher Franz Heumüller.

Bahnhofs-Toilette fehlt noch immer

Ein Problem bleibt die nach wie vor fehlende Bahnhofs-Toilette. Auf die erste Ausschreibung hin hatte sich kein Betreiber gefunden. Jetzt soll in Abstimmung mit dem VRR eine beschränkte Ausschreibung erfolgen, mit dem Ziel, im ersten Quartal 2013 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Geduld war auch beim neuen Vorplatz nötig. Die ersten Planungen und Wünsche stammen aus dem Jahr 2005, als Bahn und Stadt sich entschlossen, für den Platz einen städtebaulichen Wettbewerb zu starten. „Es ist schön zu sehen, dass nach jahrelangen Abstimmungen, mehreren Entwürfen und vielen Unwägbarkeiten, nun endlich ein so schlüssiges und einheitliches Platzkonzept als Ergebnis präsentiert werden kann“, erklärte Baudezernent Peter Vermeulen.

Keine Lichtinstallation

Die beiden Platzhälften, die von der Eppinghofer Straße durchquert werden, konnten optisch durch den einheitlichen Bodenbelag zusammengeführt werden. Die Baumreihen mit Säulen-Hainbuchen rechts und links des Platzes sowie die über sieben Meter hohen Lichtsäulen gliedern nicht nur den Platz, sie geben ihm auch einen offenen Charakter. Der Platz wurde entrümpelt, der Brunnen von Gottfried Gruner dient als Blickfang. Lange Bänke stehen als Sitzgelegenheiten zur Verfügung. In Weiß und in Sandfarben präsentiert sich das Umfeld. Die Hoffnung, die vor allem auch Politiker äußern, lautet: „Wir hoffen, dass das Umfeld von Graffiti verschont bleibt.“ Zurück bleiben zwei nach wie vor wenig ansehnliche Unterführungen, die die SPD gerne mit einer Lichtin-stallation verschönert hätte. Doch der Antrag dazu scheiterte.