Mülheim..
Künftige Auszubildende sind junge Menschen in der Entwicklung und (noch) keine Erwachsenen: Brita Russack betont es immer wieder. Die Leiterin der Initiative „U 25“, die zur Sozialagentur gehört und die sich um Jugendliche zwischen Schule und Beruf kümmert, weiß, dass manche davon einfach mehr Hilfestellung bei der Berufsfindung brauchen, mehr Anleitung, mehr Orientierung.
Mehr Anleitung, mehr Orientierung
Gefragt sind daher vor allem Ausbildungsbetriebe, die auch jenen Schulabsolventen eine Chance geben, die bisher (noch) nicht zeigen konnten, was in ihnen steckt. Es gibt etliche Ausbildungsbetriebe, die sich für den Nachwuchs einsetzen. Mit 400 kleinen und mittleren Betrieben aus Handel und Handwerk hat das U-25-Haus zusammengearbeitet. Drei davon wurden von der Oberbürgermeisterin mit dem „Mülheimer Ausbilderpokal“ gewürdigt. Diese Auszeichnung verleiht die Stadt im zweiten Jahr, und dass hiermit guten Beispielen eine Bühne bereitet wird, solle durchaus als Anregung und Impuls dienen, wie Dagmar Mühlenfeld bei der Übergabe betonte.
Gewürdigt wurde der Betrieb von Friedhelm Tschiersky (HHS GmbH, Betrieb für Sanitär und Heizungsbau), von Klaus Dieter John (Lebensmittelmarkt in Styrum) sowie von Thomas Krumey (Autohaus Krumey und Gilles).
Friedhelm Tschiersky lobte vor allem die „sehr motivierten Jugendlichen“, die er in Zusammenarbeit mit „U 25“ in die Ausbildung übernommen habe. „Das ist ganz normal“, kommentierte Tschiersky auch die Frage nach einer jungen Frau in der Sanitär-Ausbildung. Vier junge Leute haben durch die Vermittlung des U-25-Hauses bei Klaus Dieter John eine Ausbildung gemacht. „Man muss viel Geduld mitbringen“, betonte der Chef von 50 Mitarbeitern, der den jungen Leuten ein gutes Angebot macht: „Sie wissen von Anfang an: Wenn sie sich anstrengen, werden sie übernommen.“ Und Thomas Krumey legt großen Wert darauf, künftige Azubis erst einmal ein, zwei Wochen als Praktikanten im Betrieb zu haben, um ihn oder sie besser einschätzen zu können.
Passende Lehrstellen vermitteln
Seit im U 25-Haus eine Kontaktstelle Wirtschaft (seit 2009) zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben vermittelt, konnte bereits 251 Jugendlichen eine passende Lehrstelle vermittelt werden, 130 zusätzliche Plätze wurden von den Betrieben geschaffen.
Besonders gut fällt die Bilanz für Hauptschüler aus, so Oberbürgermeisterin Mühlenfeld: „38,2% der Hauptschüler machen nach der zehnten Klasse eine duale Ausbildung.“ Aber nur 10% der Realschüler. Diese müssten künftig stärker in den Blick genommen werden.