Mülheim.

Internet, Fernsehen, EBook - das gute alte Buch hat’s schwer, behauptet sich dennoch wacker gegen die mannigfaltige Konkurrenz, wie aktuell die Frankfurter Buchmesse beweist. Die klassischen kleinen Buchläden müssen freilich schwer kämpfen, um gegen die großen Filialisten und vor allem gegen die Online-Händler wie Amazon bestehen zu können. Wir hörten uns bei einigen Mülheimer Fachgeschäften um.

„Wir bieten die gute Beratung und zum Beispiel auch einen kostenlosen Zustelldienst“, sagt Klaus Bloem, Inhaber der Buchhandlung Röder Max. „Autorenlesungen tragen ebenfalls zu persönlichen Bindungen bei, die für uns ganz wichtig sind, um bestehen zu können.“

Kundenpflege und Beratung sind von enormer Wichtigkeit

Ins gleiche Horn stößt Michaela Hübl von der Buchhandlung Fehst: „Kundenpflege und Beratung sind das A und O. Außerdem versuchen wir zum Beispiel alles zu bestellen, was möglich ist. Wir sind näher am Menschen als Online-Händler. Das schätzen die Kunden.“ Deswegen habe sie auch auch keine große Sorge um die Zukunft. Solche Buchhandlungen mit individueller Note würden immer angenommen.

Den Unterschied zu Buchhandelsketten oder Online-Unternehmen wie Amazon, das intensive Kümmern um den Kunden, arbeiten die kleinen Läden auch bewusst heraus. „Bei uns können die Leute stöbern, solange sie wollen“, erklärt Petra Büse-Leringer von Bücherträume in Broich. „Irgendwann kennt man auch die Vorlieben von Stammkunden und kann dann gezielt darauf eingehen. Unser großes Plus ist zudem das Empfehlungsmarketing.“ Besondere Aktionen wie Lesungen würden die Kundenbindung weiter stärken, so Büse-Leringer, „zu den Lesungen kommen dann abends oft 30 bis 40 Leute in unser Geschäft.“ Auch bei Bücherträume blickt man trotz harter Konkurrenz nicht ohne Optimismus in die Zukunft: „Das wohnortnahe Einkaufen ist wieder im Trend.“

"Die Würfel sind noch nicht gefallen."

„Jeder soll sein Ding machen, die Würfel sind noch nicht gefallen“, sieht Klaus Uwe Weinert von der Tara-Buchhandlung die Filialisten und Online-Händler noch längst nicht als „Sieger“. Auch er hebt den Service und direkten Kontakt als Vorsprung gegenüber den „Großen“ hervor.

Seit 12 Jahren gibt es Weinerts Laden nun schon in Mülheim, die Nische mit esoterischen und spirituellen Büchern erwies sich bislang als Faustpfand.

Allen verfrühten Unkenrufen zum Trotz scheint das Buch jedenfalls nicht auszusterben - in Mülheim erst recht nicht.