Mülheim. .
Hauptsache, die Bands oder eines ihrer Mitglieder kommen aus Mülheim! Das war auch im dritten Jahr Grundvoraussetzung für die Teilnahme am musikalischen Heimatabend. Für Bernd Westhoff vom Stadtmarketing MST geht das Konzept auf. Er sagt erfreut: „Wir haben 50 Prozent mehr Besucher als im letzten Jahr. Es scheint so zu sein, dass die Mülheimer ihre Bands gerne sehen.“ Ellen Vollmann, Angelika Morgenstern und Nicole Gehrke haben unterschiedliche Musik-Vorlieben, finden aber trotzdem alle Bands gut und genießen bestens gelaunt den warmen Sommerabend.
„PinkePank war echt klasse“, sagt Ellen Vollmann. Bei der Gruppe Eyevory sei Kaja Fischers virtuoses, fast orientalisches Querflötenspiel leider etwas untergegangen. Die drei Freundinnen erinnern sich begeistert an andere gemeinsame Konzertabende, wie an den grandiosen Auftritt von Peter Kraus vor zwei Jahren, obwohl sie keine Rock’n Roll Fans seien. Angelika Morgenstern meint bedauernd: „Schade, dass sich die Veranstaltungstermine im Sommer oft überschneiden. Gerne wären wir morgen zum Oldie-Abend in die Freilichtbühne gegangen, haben uns aber nun doch für Gitte entschieden.“
Die fünf Bands wechseln im 45 Minuten-Rhythmus, manche Zugabe wird gefordert, wegen zeitlicher Beschränkung aber nicht gegeben. Nach PinkePank spielt die Bremer Band Eyevory mit dem Mülheimer David Merz, der ebenfalls gemeinsam mit seinem Vater bei FKK auftritt, an der Gitarre. Es folgt – vielseitig und deutsch-rockig – Pfeiffer.
Plüschig verpackt
Gefühlte 140 treten im orange-schwarzen Look auf, sogar das Keyboard ist plüschig verpackt. Ska-, NDW- und Polka-Rhythmen sorgen für rasante Tanzmusik. Die deutschen Lieder, vom kreativen Kopf Thomas Rogowski geschrieben, bringt Ex-Tuberculucas-Sänger Michael Baum mit Super-Stimme und Performance ans Publikum. „’G 140’ ist mein erstes Großprojekt“, sagt Rogowski, der an der Willy-Brandt-Gesamtschule Kunst, Geschichte, und – fachfremd – Musik unterrichtet. „Seit 2006 schreibe ich Lieder und Stücke, seit 2007 treten wir auf, unsere dritte CD kommt bald auf den Markt“.
Karsten Nierhaus ist mit Freunden nach Broich gekommen, um „mal zu sehen, was in Mülheim so passiert. Es ist heute nicht alles meine Musik, aber ich finde gut, dass die jüngere Generation sich musikalisch betätigt“, sagt der Tuberculucas-Gitarrist. Das Alter des Publikums bewegt sich zwischen 20 und 60 Jahren, ein Generationen-übergreifender Abend. Als besondere Überraschung zaubert Bernd Westhoff einen Kurzauftritt der Mallorca Cowboys aus dem Hut, „die heute Abend nichts vor hatten“. Vor dem Auftritt der legendären Altherren Cover-Band FKK sorgen die Ballermann-Helden Marc und Sepp mit ihren sechs Go-Go-Cowgirls mit „Das Rote Pferd“ und dem neuesten Sommer-Hit „Hände hoch, das Spiel geht weiter!“ für Party-Stimmung. Dann darf zu „San Francisco“ und anderen Oldie-Ohrwürmern nach Herzenslust mitgesungen werden.