Mülheim. . Mülheims Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld hat sich gegen eine Verlängerung des Geschäftsführervertrages von Reiner Eismann ausgesprochen. Der Chef des Flughafens Essen/Mülheim hatte sich mit der Anschaffung eines Luxusautos als Dienstwagen in die Schlagzeilen gebracht.

Die Tage von Reiner Eismann als Flughafen-Chef sind gezählt: Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld zeigt ihm in der Dienstwagen-Affäre die rote Karte: „Ich habe Herrn Eismann heute persönlich darüber informiert, dass ich mich in meiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzende gegen eine Verlängerung des Geschäftsführervertrages aussprechen werde.“

Der Vertrag von Eismann läuft im nächsten Jahr aus. Die OB hat die Mülheimer Beteiligungsholding bereits mit der wirtschaftlichen und juristischen Prüfung der Angelegenheit beauftragt. Die beiden anderen Gesellschafter, die Stadt Essen und das Land NRW, wurden unterrichtet.

Wie die WAZ berichtete, hatte sich Eismann ohne Zustimmung der Aufsichtsgremien ein Spitzenmodell der Marke Lexus als Dienstwagen zugelegt, nachdem er zuvor in einem internen Schreiben an die OB versucht hatte, die Neuanschaffung eines Dienstwagens vor dem Aufsichtsrat zu verschleiern.

Vorwurf: "Verheerendes wie selbstherrliches Verhalten"

Die OB war über das Vorgehen empört: Zu den Anforderungen der Stadt an die Geschäftsführer der städtischen Gesellschaften gehöre auch „die Selbstverständlichkeit einer wirtschaftlichen und zurückhaltenden Vorgehensweise beim Erwerb eines Dienstfahrzeuges“. Aus mehreren Fraktionen und aus der Bürgerschaft hatte es in den vergangenen Tagen heftige Kritik an dem Vorgehen des Geschäftsführers gegeben. Ein „verheerendes wie selbstherrliches Verhalten“ warf man ihm vor.

Nach der Sommerpause wird sich der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung treffen. Die Wählerinitiative WIR aus Mülheim, die Fraktion WIR-Linke und das Kommunalwahlbündnis Essen steht AUF forderten Eismann zum Rücktritt auf.