Essen. . Nach den bekanntgewordenen Einzelheiten über den neuen Dienstwagen von Flughafen-Geschäftsführer Reiner Eismann fordern die Parteien in Essen eine Sondersitzung des Aufsichtsrates. Die Grüne Elisabeth van Heesch-Orgaß hat bei Eismann „eine erschreckende Selbstbedienungsmentalität“ ausgemacht.

In Ferienzeiten geht es auf Flughäfen hoch her, und in diesem Jahr gilt dies auch für den kleinen Airport an der Essen-Mülheimer Stadtgrenze: Nach den bekanntgewordenen Einzelheiten über den neuen Dienstwagen von Flughafen-Geschäftsführer Reiner Eismann fordern Essens CDU und Grüne jedenfalls eine Sondersitzung des Aufsichtsrates. Dort soll nach den Worten von Elisabeth van Heesch-Orgaß (Grüne) unter anderem die Frage geklärt werden, inwieweit Eismann bei der Bestellung seines neuen Dienstwagens seine Kompetenzen überschritten hat. Außerdem sei zu erörtern, „warum der offensichtlich seit Wochen gärende Vorgang gegenüber dem Aufsichtsrat im Kontext des Wirtschaftsplanes für 2012 nicht offengelegt worden ist“.

Van Heesch-Orgaß erkennt „eine erschreckende Selbstbedienungsmentalität“. Für Jörg Uhlenbruch von der CDU offenbart der Vorgang aber auch das „Versagen“ der Aufsichtsratsvorsitzenden und Mülheimer Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. „Um Licht in die Angelegenheit zu bringen“, plädiert auch er für eine Sondersitzung.

Udo Bayer vom Essener Bürger Bündnis entrüstete sich gestern über das Dienstwagen-Geschacher als „Dreistigkeit, die ich für inakzeptabel halte“. Auch der Flughafen Essen-Mülheim habe sich „uneingeschränkt“ den Sparnotwendigkeiten zu stellen. Geschäftsführer hätten darin eine Vorbildfunktion, „auch wenn es ihnen möglicherweise schwerfällt“. Auch Bayer beklagt mangelnde Transparenz und legt sich – anders als CDU und Grüne schon fest: Eine Vertragsverlängerung für Eismann komme für ihn „nicht in Frage“.

Die Stadt Essen stellt wie auch die Stadt Mülheim und das Land NRW vier der zwölf Mitglieder im Flughafen-Aufsichtsrat.