Mülheim. .
Und es ward Licht: Über 50 Jahre ist es her, dass die Fenster der Petrikirche zuletzt geputzt wurden. Reparaturarbeiten machten den Ausbau der bunten Glasscheiben nötig – da war die Reinigung inklusive. Und als das erste von insgesamt sechs Fenstern fertig war, sagt Pfarrerin Karla Unterhansberg, „war die Überraschung groß, dass das doch keine Milchglasfenster waren“. Stattdessen sorgen durchsichtiges Buntglas, Wind und Bäume vor der Kirche für neue ungeahnte Lichtspiele im Altarraum – doch die Kosten für die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde sind immens.
1958 wurde die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Petrikirche wieder eingeweiht. „Der Einbau der Glasfenster“, weiß Pfarrerin Karla Unterhansberg, „gehörte damals zu den letzten Arbeiten.“ Seitdem wurden im Altarraum neue Fenster eingebaut, das Dach und der Innenbereich wurden erneuert – doch die Seitenfenster blieben unberührt. Bis im vergangenen Jahr Jugendliche einige Scheiben einwarfen. Bei diesen Reparaturen fiel auf, dass weitere nötig sind: Die Glasscheiben sind mit Blei umfasst und, erläutert Karla Unterhansberg, „der Kitt innerhalb dieser Verbleiung löste sich auf“. Es bestand die Gefahr, dass sich über kurz oder lang Glas aus der Fassung löst und herunter, vielleicht auf Passanten, fällt.
Arbeiten werden bis Ende des Monats andauern
Seit Mai ist eine Fachfirma nun im Einsatz, löst die Glasscheiben Fensterweise aus den Bleirahmen, säubert sie und setzt sie wieder ein. „Manchmal schaffen es die Mitarbeiter der Glasfirma an einem Tag ein Fenster aus- und ein anderes einzubauen, aber meistens sind es zwei Tage“, sagt Karla Unterhansberg. Gerüste und Platten, die aktuell fehlende Fenster ersetzen, zeugen außen von den Arbeiten. Auch drinnen ist ein Rollgerüst im Einsatz, das jedoch laut Karla Unterhansberg „weiß eingepackt ist, damit es nicht so stört und auffällt. Denn wir schließen die Kirche natürlich nicht für die Dauer der Arbeiten.“
Fünf von sechs gen Kirchenhügel gelegene Fenster sind bereits geschafft, ausgespart wurden jedoch noch jede über der Tür. „Dazu ist drinnen ein feststehendes Gerüst nötig“, weiß die Pfarrerin. Bis Ende des Monats, so der aktuelle Plan, werden die Arbeiten noch andauern.
Und die sind kostspielig: Von 9000 Euro pro Fenster spricht Karla Unterhansberg: „In Zeiten, in denen man Kindergärten umbaut, ist das eigentlich nicht im Budget drin. Deshalb hoffen wir nun auf die Mithilfe der Gemeindeglieder.“ Ein Spendenbrief wurde bereits verschickt. Denn so schön (sauber) das Ergebnis ist, letztlich, betont die Pfarrerin, war die Sanierung nur der Sicherheit geschuldet.