Mülheim. . Ein Feuer legte am Donnerstag den Betrieb der Karl-Ziegler-Schule lahm: Unbekannte zündeten in der Nacht zuvor Müllbehälter an den Ersatz-Unterrichtsräumen der Schule an. Laut Schulleitung sind die Abiprüfungen durch diesen Zwischenfall allerdings nicht gefährdet.
Ein Feuer in der Nacht zum Donnerstag hat zum Unterrichtsausfall in der Karl-Ziegler-Schule in der Stadtmitte geführt. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung an dem Gymnasium aus, das derzeit im ÖPP-Verfahren von der Firma Strabag Real Estate GmbH großräumig saniert und umgebaut wird.
Unbekannte haben mehrere große Müllbehälter vor den Containerbauten, die derzeit als Ersatz-Unterrichtsräume für 24 Klassen dienen, in Brand gesteckt. Menschen kamen durch das Feuer nicht zu Schaden. Die Schülerinnen und Schüler sind informiert und wurden am Donnerstagmorgen von der Schulleitung wieder nach Hause geschickt. Viele Anrufer meldeten sich besorgt im Sekretariat.
Die Kripo ermittelt
Das Feuer hat die helle Fassade der Containerbauten geschwärzt, die Außentreppe ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch Stunden später hängt der Brandgeruch noch auf dem Schulhof in der Luft. Ein Klassenzimmer wurde durch das Feuer direkt betroffen: Die Flammen fraßen sich durch die Wand, der Brandmelder im Raum, verbunden mit einer Brandmeldeanlage, löste um 0.26 Uhr Alarm aus und rief die Feuerwehr auf den Plan, die das Feuer nach einem einstündigen Einsatz löschen konnte.
Unterricht an der Karl-Ziegler-Schule
Freitag und Samstag findet laut Schulamt kein Unterricht statt, mit Ausnahme für SEK II.
Freitag, Sekundarstufe II: Die Kooperationskurse finden statt; der Sportunterricht auch sowie der Unterricht im Naturwissenschaftlichen Trakt und auch alle Klausuren.
Montag: Normaler Unterricht mit Ganztag für Klassen 5 bis 7. Alle Klassenarbeiten in den Klassen 8 und 9. In der Sek. II: Sportunterricht, Unterricht im Naturwiss. Trakt und die Klausuren.
Die Brandermittler der Kripo haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei, die die Schadenshöhe an den Gebäudeteilen des Containerdorfs auf einen fünfstelligen Bereich schätzt, sucht Zeugen, denen in der Zeit um Mitternacht Personen oder etwas anderes aufgefallen sind (0201-8290).
Die Abiprüfungen sowie die eingeplanten Klausuren seien nicht gefährdet, hieß es von der Schulleitung. Was das Feuer aber für den Unterricht in der Karl-Ziegler-Schule mit ihren über 900 Schülerinnen und Schülern insgesamt bedeutet, lässt sich frühestens kommenden Montag abschätzen, wenn ein gutachterliches Urteil vorliegen soll.
Oberbürgermeisterin ist fassungslos
Bis dahin sollen die provisorischen Schulräume in den von der Strabag aufgestellten Containern grundgereinigt werden. Auch die Möbel müssen von Rauchrückständen befreit werden. Die betroffene Außentreppe wird auf ihre Statik überprüft werden, auch Schadstoffmessungen in der Raumluft sollen am Montag erfolgen. „Erst dann ist ersichtlich, welche Maßnahmen in Betracht kommen“, so Uwe Alex vom Schulamt.
Mülheims Oberbürgermeisterin reagierte fassungslos auf die Nachricht: „Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass man Schulgrundstücke anders als bisher sichern muss“, sagte sie dieser Zeitung. Sie hoffe, dass die Diskussion um die Sicherung von Schulen dadurch Auftrieb erhalte.