Kalkar/Mülheim. . Eine kleine Gruppe Anhänger des VfB Speldorf hat beim Auswärtsspiel gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter Bengalo-Fackeln angezündet und nach Spielende auf dem Platz randaliert. Als die VfB-Fans auch noch den Einsatzleiter der Polizei angriffen, setzten die Beamten einen Diensthund ein.

Mit einem Polizeieinsatz endete am Mittwochabend das Viertelfinale um den Niederrheinpokal zwischen dem SV Hönnepel-Niedermörmter und dem VfB Speldorf. Zwischenzeitlich stand die Partie nach Angaben der Polizei auch kurz vor dem Spielabbruch.

Nachdem die rund 20 auffälligen VfB-Fans auch auf eine Durchsage des Stadionssprechers nicht reagiert hatten und in der zweiten Halbzeit weiterhin mit Bengalo-Fackeln hantierten, sprachen die Polizisten zunächst einen Platzverweis aus, dem die Fangruppe dann zunächst nachkam. Nach Spielende, der SV Hö/Nie. hatte kurz vor Schluss noch das 1:0 geschossen, eskalierte die Situation dann, als Stühle auf die eigene Mannschaft und gegen die absperrenden Einsatzkräfte geworfen und getreten wurden, heißt es im Pressebericht der Kreispolizei Kleve, die mit mehreren Streifenwagen im Einsatz war.

Mülheimer Fußballfan muss mit Strafanzeige rechnen

Als der Einsatzleiter dann von mehreren Personen angegriffen wurde, setzte einer der Beamten seinen Diensthund ein. Ein 44 Jahre alter Mülheimer wurde dabei leicht verletzt. Er muss nun auch mit einer Strafanzeige wegen Widerstands rechnen.

"Die bengalischen Fackeln während des Spiels waren nicht zu übersehen. Nach dem Abpfiff gab es verbale Angriffe, die sich in erster Linie gegen die Mannschaft richteten. Wir sind nicht zuletzt wegen des starken Regens ganz schnell in die Kabine geflüchtet. Deshalb kann ich nicht sagen, ob Stühle geflogen sind oder es zu Handgreiflichkeiten mit den Polizisten gekommen ist", schildert Ingo Pickenäcker, Sport-Manager des NRW-Ligisten VfB Speldorf die Begegnung aus seiner Sicht.

VfB-Sport-Manager: "Solche Fans brauchen und wollen wir nicht"

Klare Worte findet der Sport-Manager, was das Auftreten der vermeintlichen VfB-Fans angeht: "Wir freuen uns über jeden Zuschauer, der unsere Mannschaft unterstützen möchte. Auch verbale Unmutsäußerungen gegenüber den Spielern kann ich in der derzeitigen Situation verstehen. Aber solche Fans, die Feuerwerkskörper auf dem Fußballplatz zünden oder Dinge beschädigen, brauchen und wollen wir nicht." Pickenäcker kritisiert aber auch einen fehlenden Ordungsdienst in Kalkar: "Es soll keine Entschuldigung für das Verhalten sein, aber einen Ordner habe ich in Kalkar nicht gesehen."

Erst vor zwei Wochen, nach dem Meisterschaftsspiel gegen den 1. FC Viersen, war Hö/Nie-Torwart Christopher Möllering mit einer Pistole bedoht worden - auch wenn es sich nur um eine Spielzeugpistole gehandelt haben soll. Möllering, der seitdem schon bei zwei Ligaspielen im Tor stand, war beim Pokalspiel nicht aufgestellt. Im Pokal durfte Ersatzmann Jan Terhorst ran.

Wie gefährlich Pyrotechnik ist

Hier zeigt ein Polizist, was passiert, wenn ein Feuerwerkskörper in einer Hosentasche explodiert.
Hier zeigt ein Polizist, was passiert, wenn ein Feuerwerkskörper in einer Hosentasche explodiert. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Mit einer Schweinepfote führte die Polizei vor, welchen Schaden Böller anrichten, wenn sie in der Hand detonieren.
Mit einer Schweinepfote führte die Polizei vor, welchen Schaden Böller anrichten, wenn sie in der Hand detonieren. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Experten von Polizei und Bundespolizei führten mehrere Fackeln und illegale Böller vor.
Experten von Polizei und Bundespolizei führten mehrere Fackeln und illegale Böller vor. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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