Mülheim. .
Kaum schienen sich Stadtverwaltung und die Vereine TB Heißen und RSV Mülheim über das Konzept der neuen Bezirkssportanlage an der Hardenbergstraße geeinigt zu haben, gerät die Planung erneut ins Straucheln: Die Größe der beiden Spielfelder entspricht womöglich nicht den Richtlinien des Fußballverbandes Niederrhein für den Frauenfußball.
Zugunsten der zwei größeren Spielfelder hatten die Vereine der Streichung eines Kleinspielfeldes zugestimmt (wir berichteten). Statt einer Größe von 90 mal 60 Meter pro Feld vereinbarten sie 96 mal 64 Meter.
Die Stadtverwaltung lobte die Einigung in der Bezirksvertretung 1 als Gewinn für beide Seiten, denn der Verzicht hatte der Stadt bis zu 80 000 Euro erspart und mehr Gewerbeflächen für die Vermarktung zur Verfügung gestellt, ergo: mehr Einnahmen für das Gesamtprojekt, „das auf Kante genäht“ sei, wie Kämmerer Uwe Bonan in der BV betonte.
Doch nun könnten diese Einnahmen schrumpfen. Denn nach den Angaben der Vereinsvorstände von TB Heißen und RSV Mülheim sind Spielfelder von 100 mal 64 Meter für den Frauenfußball notwendig – vier Meter länger als die neue Planung vorsah.
Ob die Heißener Bezirkssportanlage mit den Ansprüchen der Niederrheinliga an ihre Grenzen stößt? Laut Stadtverwaltung darf das Sportgelände maximal 2,5 Hektar groß sein. 2,4 hatte es aber bereits in der neuen Planung erreicht.
„Wir müssen prüfen, ob diese Vorgaben verbindlich sind oder nur Soll-Vorschrift“, sagt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice, danach müsse der Planer ausrechnen, wie die größeren Felder zu legen seien. Denn auf dem Gelände der Sportanlage sollen unter anderem noch Sozialräume und eine Wohnung für den Platzwart untergebracht werden.
Warum hatten Vereine und Stadtverwaltung aber nicht gleich so geplant? Über Größen sei erst gesprochen worden, als das Grundstück an der Hardenbergstraße gekauft worden sei, sagt Frank Adams, 2. Vorsitzender des RSV Heißen. Aufgefallen sei die nicht ligagerechte Planung der Spielfelder, als das Konzept in der Fachschaft Fußball vorgestellt wurde, bestätigt auch Haase.
Damit nicht genug der Bedenken: Hat die Bezirkssportanlage mit der Streichung des dritten Spielfeldes immer noch ausreichende Kapazitäten und Entwicklungsmöglichkeiten für weitere Vereine und Schulsport?, sorgte sich Werner Oesterwind (CDU) im Sportausschuss.
Das bestätigte jedoch Martina Ellerwald: Nach Berechnungen des Sportservice stellen die beiden Spielfelder während der Woche 80 Trainingseinheiten zur Verfügung, bei einer Auslastung von sechs Stunden am Tag. TB Heißen und RSV Mülheim benötigen aktuell etwa 67,5. Damit stehe die Bezirkssportanlage noch weiteren Gruppen wie dem Schulsport oder offenen Ganztag zur Verfügung.
MBI und FDP äußerten sich skeptisch: „Wir halten den Sportplatz für richtig“, sagte Peter Beitz (FDP), „aber finanziell nicht darstellbar.“