Mülheim. .
Das in Saarn ansässige Unternehmen Océ, Anbieter von Druck- und Kopiersystemen sowie Dienstleister für ausgelagertes Dokumenten-Management, wird ab Mai endgültig in der Canon-Gruppe aufgehen. Canon Deutschland, Hauptsitz ist Krefeld, gab auf WAZ-Anfrage keine Bestandsgarantie für den Océ-Hauptsitz an der Solinger Straße ab. Betroffen sind in Mülheim 350, deutschlandweit 1100 Beschäftigte.
Ende 2009 hatten Canon Inc. und Océ bekannt gegeben, die gemeinsamen Aktivitäten unter dem Dach von Canon zusammenführen zu wollen, um zum Weltmarktführer der Druckindustrie aufzusteigen. Peu à peu kaufte Canon fortan Stammaktien von Océ auf, im Dezember 2011 waren die Anteile mehrheitlich beim japanischen Unternehmen.
Gemeinsamer Vertrieb für Deutschland geplant
Im Mai nun soll die Verschmelzung starten. „Das Integrationsteam ist gerade erst gebildet“, wies eine Sprecher-in von Canon Deutschland Freitag darauf hin, dass die Unternehmen noch nichts zur neuen Organisation sagen könnten. Fest steht, dass Jeppe Frandsen, Geschäftsführer von Canon Deutschland, sowohl die Integration von Océ leiten als auch das künftige Unternehmen mit aktuell 2200 Beschäftigten führen wird. In Belegschaftskreisen wird mit einem Personalabbau gerechnet.
Canon und Océ wollen einen gemeinsamen Vertrieb für Deutschland aufbauen. Besagtes „Integrationsteam“, bestehend aus Mitarbeitern beider Unternehmen, werde in Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretungen „einen Vorschlag über die Größe und die Form der künftigen Organisation erarbeiten“, so die Canon-Sprecherin. Konkrete Pläne für eine Verlegung eines der beiden nur knapp mehr als 30 Kilometer auseinander liegenden Stammsitze, beide im Eigentum des Unternehmens, gebe es derzeit nicht.
Seit 1959 gibt es Océ am Markt. Zunächst ansässig in der Innenstadt („Auf dem Dudel“), liegt der Firmensitz seit 1971 an der Solinger Straße.