Mülheim. . Mehrere hundert angehende Abiturienten haben Donnerstagabend im Witthausbusch in Mülheim unangemeldet eine große Party gefeiert, um ihren letzten Schultag einzuläuten. Anwohner hatten die Polizei benachrichtigt, die mit einem Großaufgebot in Menden-Holthausen anrückte. Ausschreitungen und Festnahmen gab es aber keine.

Bevor es in die Abi-Prüfungen geht, wird noch einmal groß gefeiert. Das ist bei Generationen von angehenden Abiturienten so gewesen und auch die Mülheimer Abiturientia 2012 wollte mit einer großen Sause in den letzten Schultag starten. Für das Treffen hatten die Schüler sich den Witthausbusch ausgesucht. Mehrere hundert Schüler trafen sich dort am Donnerstagabend zu einer riesigen und spontanen Open-air-Party im Kerzenschein mit Musik und Alkohol.

Polizei hätte Versammlung notfalls aufgelöst

Es kam wie es kommen musste. Nachdem sich gegen Viertel nach neun Anwohner über den Krach beschwert hatten, rückte die Polizei an. Zunächst mit einer Streife, die die Lage sondierte, rund 600 Menschen schätzte, und dann Alarm schlug, da man vermutete, diese Versammlung nicht ohne Bedrohungen auflösen zu können. Die Feiernenden reagierten zwar friedlich aber uneinsichtig, heißt es im Polizeibericht. Und weiter: "Aufgrund der zahlreichen Meldungen der Anwohner bereitete sich die Polizei auf eine mögliche Beendigung der Ansammlung vor."

Daraufhin rückte ein Großaufgebot an, darunter unter anderem Hundestaffeln und ein Hubschrauber. Auch aus umliegenden Städten wurden Einsatzkräfte nach Menden-Holthausen beordert. Wieviele Kräfte letztendlich im Einsatz waren, will Polizeisprecher Raymund Sandach aus einsatztaktischen Gründen nicht sagen.

Keine Ausschreitungen, keine Festnahmen

Als jedoch der Hubschrauber über dem Waldstück stand, löste sich die größtenteils betrunkene Menschenmenge auf und die Jugendlichen gingen friedlich ihrer Wege, so Sandach. Die Beamten mussten also nicht einschreiten, konnten aber im Gegenzug auch keinen Veranstalter der Sause ausmachen. „Straftaten wurden keine begangen, zurück blieb ein Haufen Müll und etliche Flaschen“, so die polizeiliche Bilanz nach dem Einsatz. Kurz vor 23 Uhr waren keine Schüler mehr in der Parkanlage. Am Freitagmorgen beseitigte schließlich eine Firma im Auftrag der Stadt die Hinterlassenschaften der Partygäste, unter anderem auch viele Scherben, die sich auf dem Spielplatz fanden.

Angemeldet war diese Party, zu der über Facebook eingeladen worden war, selbstverständlich nicht. Diese Partys würde die Stadt wegen mangelnder Sicherheit und Organisation "per Allgemeinverfügung sofort verbieten“, erklärte Stadtsprecher Volker Wiebels. "Den Initiator unter 600 Leuten zu finden, wird schwierig“, so Wiebels. Dennoch werde die Stadt die zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Schadensersatz zu bekommen".