Mülheim. .

Der Girls’ Day macht am 26. April 2012 garantiert wieder viele Mädchen mobil, aber auch bei den Jungs bewegt sich etwas. Zum Boys’ Day, der am selben Tag stattfindet, gibt es in Mülheim zum ersten Mal eine zentrale Initiative.

Sie geht aus vom örtlichen Arbeitskreis Jungenarbeit, den Fachleute aus sozialen Einrichtungen 2010 gegründet haben und mit regelmäßigen Treffen am Leben halten. Einer von ihnen ist Norbert Kathagen, Diplom-Pädagoge und Berater bei Ginko. Er betrachtet den Jungen-Zukunftstag als „Riesenchance, die wir nutzen sollten“.

Also hat der Arbeitskreis eine lange Liste von Arbeitgebern und Multiplikatoren in der Stadt angeschrieben, in denen männliche Mitarbeiter stark unterrepräsentiert sind, der künftige Bedarf aber absehbar ist. Darunter: alle Kindertagesstätten (hier machen die männlichen Fachkräfte insgesamt nur 2,4 % aus), Krankenhäuser, Senioreneinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, die Kreishandwerkerschaft (es gibt kaum Friseure oder Floristen) und viele mehr.

"Ein zentrales Anmeldeverfahren wäre wünschenswert"

Sie alle sollen an den Aktionstag erinnert und ermuntert werden, sich auf der deutschlandweiten Internet-Plattform www.boys-day.de zu melden, über die andererseits Jugendliche Plätze in ihrem Wohnort finden können. Für Mülheim waren hier am gestrigen Donnerstag, 56 Tage vor dem Boys’ Day, immerhin bereits zehn Anbieter registriert, darunter das Marien-Hospital mit 20 Plätzen unter dem Slogan „Wahre Helden pflegen“. Unbedingt zu erwarten ist, dass diese Liste noch deutlich wächst. So waren im Vorjahr u.a. das Evangelische Krankenhaus und die Firma Siemens am Jungen-Zukunftstag ausgesprochen aktiv. Das Gleiche gilt für viele Mülheimer Schulen, die sich 2011 zum Teil in Klassenstärke beteiligt und vielfach selbstständig Plätze gesucht haben.

Dass beim Arbeitskreis Jungenarbeit die Fäden zusammenlaufen, hätte nicht so sein müssen, denn es gab einen politischen Vorstoß mehrerer Fraktionen, die Organisation zentral über die Stadtverwaltung laufen zu lassen. Dies wurde auch in der Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 17. Februar erörtert, soll aber erst 2013 umgesetzt werden. „Ein zentrales Anmeldeverfahren in Mülheim, wie beim Girls’ Day, wäre sehr wünschenswert“, meint Sekine Günes von der Gleichstellungsstelle der Stadt. „Ich hoffe, dass es sich im nächsten Jahr realisieren lässt.“