Mülheim. .

Es wird ihn wohl nicht mehr in Mülheim geben, den traditionellen Sturm auf und in das Rathaus an Altweiber. Jedenfalls nicht mehr im historischen Foyer am Standesamt in Richtung Rathausmarkt gelegen. „Aus feuerschutzrechtlichen Gründen kann das dort nicht mehr stattfinden“, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels.

Denn im frisch renovierten Rathaus ist das Foyer zugleich der Fluchtweg. Damit darf es nicht zugestellt werden, im Notfall müssen Angestellte und Besucher des Rathauses problemlos und sicher durch das Foyer flüchten können.

Die Stadt muss sich an die feuerschutzrechtlichen Richtlinien halten. Zudem gibt es seit dem Loveparade-Unglück in Duisburg für öffentliche Veranstaltungen immer strengere Auflagen. Um im Mülheimer Rathaus umzurüsten und so den Möhnensturm zu ermöglichen, müsse die Stadt jede Menge Auflagen erfüllen, was schon finanziell nicht machbar sei, so der Stadtsprecher. Zumal das Rathaus auch gerade erst renoviert worden sei. Der Stadtsprecher sieht „zukünftig keine Chance mehr“, dass der Rathaussturm in diesem Foyer stattfinden kann.

Bereits Altweiber wichen die Möhnen auf den Synagogenplatz aus. Bei einigen Jecken sorgte das für Wehmut: „Das war immer sehr schön im Rathaus und sollte auch weiter zugänglich sein“, erklärt Besucherin Margret Kleber (72). Einige Narren nahmen den Umzug verbunden mit dem gestrigen Nieselregen gelassener: „Das Wetter ist egal, Karneval ist Karneval“, resümiert Ex-Prinzessin Urde Brand.